Aktuelle Masterprojekte

UNBESTIMMTHEITSORT ATELIER?

von Hannah Lorenzer

In den vergangenen 3 Semestern habe ich mich mit meiner Kunst — und nun auch mit Blick auf meine Thesis — einem Gefühl der Ungewissheit zugewendet. In unterschiedlichen Bereichen und Facetten begegnet mir ein Gefühl der — sei es — persönlichen Unsicherheit oder dem diffusen Unbehagen einer ganzen Generation; In der Masterthesis möchte ich — mit dem Begriff der Unbestimmtheitsstelle als Leitgedanke — Qualitäten des Unbestimmten nachgehen und den Wert der Unbestimmtheit auf die künstlerisch-therapeutische Praxis beziehen. Häufig steht ein methodenorientiertes Arbeiten im Fokus der Kunsttherapie — ich möchte dieser Haltung die offene, unbestimmte Atelierarbeit zur Seite stellen und aufzeigen, was wir gewinnen, wenn wir Nichtwissen, Widersprüchlichem oder Plurivalenzen Raum geben. Ich interessiere mich in diesem Zusammenhang für Räume, die ihre Funktion verloren oder keine ersichtliche Funktion haben. Die Abbildungen zeigen Fotografien, die im Rahmen des künstlerischen Begleitprozesses entstanden sind.

Persönliche Krisen - eine künstlerische Forschung

von Eva Claire Gekeler

Vereinfacht gesagt ist eine persönliche Krise eine Phase im Leben eines Menschen, in dem bekannte Verhaltensmuster nicht mehr ausreichend sind, um ein Problem zu bewältigen. Es finden eine oder mehrere Veränderungen im Äußeren oder Inneren des Menschen statt, die eine Störung der normalen Abläufe auslösen. Diese Irritation beinhaltet zugleich eine Chance, im Idealfall wird sie ergriffen und führt zu einer Veränderung mit positiven Auswirkungen – beispielsweise eine Weiterentwicklung des Menschen. Gefühle, Körpererfahrungen und Gedankenzustände werden in den Krisenphasen oft als extrem wahrgenommen und lassen sich teilweise schwer zuordnen. Ich habe diese Zustände der Unsicherheit, Trauer, Wut und Leere in Bezug auf meine eigene persönliche Krise untersucht, indem ich sie wahrgenommen und bildnerisch dargestellt habe. Als Hauptmedien nutzte ich Pastellkreide auf Papier und ausgedruckte Fotografien von Alltagsentdeckungen, die diese Erfahrungen repräsentieren. Bezüge zu vorherigen handwerklichen Arbeiten und zu künstlerischen Arbeiten anderer Menschen, sowie theoretische Konzepte erweitern meine künstlerische Forschung. Die Abbildungen zeigen die Zusammenstellung der Arbeiten im Rahmen des Kolloquiums. Auf der linken Wand ist die Krise in ihrer dunklen und schweren Seite zu sehen. An der Ecke geht sie über in die Seite der Chance, der Entwicklung und des Neubeginns auf der rechten Wand.