Die Arbeit einer Hochschule zum Thema Nachhaltige Entwicklung wird seit Herbst 2015 durch die Verabschiedung der Sustainable Development Goals (SDGs) durch die Vereinten Nationen für die gesamte Staatengemeinschaft unterstützt. Diese Ziele sollen universell gelten und nehmen erstmals alle Staaten in die Pflicht. Die SDGs sehen eine globale Bildungsagenda für die Jahre 2016 bis 2030 vor. Das Nachhaltige Entwicklungsziel für Bildung (SDG 4) lautet: „Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern.“ In Ziel 4.7 wird konkretisiert: „Bis 2030 sicherstellen, dass alle Lernenden die notwendigen Kenntnisse und Qualifikationen zur Förderung nachhaltiger Entwicklung erwerben, unter anderem durch Bildung für nachhaltige Entwicklung und nachhaltige Lebensweisen, Menschenrechte, Geschlechtergleichstellung, eine Kultur des Friedens und der Gewaltlosigkeit, Weltbürgerschaft und die Wertschätzung kultureller Vielfalt und des Beitrags der Kultur zu nachhaltiger Entwicklung“ (Vereinte Nationen 2015).
Neben Fach- und Faktenwissen, das zur Nachhaltigen Entwicklung unabdingbar ist, und das eine Hochschule für Angewandte Wissenschaften in großem Maße vermittelt und durch Forschungsaktivitäten weiterentwickelt, sind Gestaltungskompetenzen zentraler Bestandteil von Bildung für Nachhaltige Entwicklung.
Dazu gehört insbesondere:
- „vorausschauendes Denken;
- interdisziplinäres Wissen;
- autonomes Handeln;
- Partizipation an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen.“
(BNE-Portal o.J.)
Auf der deutschen Website des UNESCO-Weltaktionsprogramms Bildung für nachhaltige Entwicklung wird dies folgendermaßen erklärt: „Das Konzept Bildung für nachhaltige Entwicklung dient entsprechend nicht nur dazu, Nachhaltigkeitsthemen, wie Klimaschutz und Biodiversität zu thematisieren sondern partizipative Methoden zu verwenden, um kritisches Denken, Teamfähigkeit und weitere Fähigkeiten zu vermitteln. Hinzu kommt ein internationaler Blick, der es uns ermöglicht, uns als Weltbürger[*in] zu verhalten, dessen [und deren] Denken und Handeln nicht an der eigenen Landesgrenze aufhört. Dazu braucht es politische umfassende Bildung. Denn jede[*]r Einzelne muss täglich Entscheidungen treffen. Und nicht immer liegt auf der Hand, was die beste Entscheidung ist. […]“ Zitiert wird Gerhard de Haan, der das Bildungsprogramm von wissenschaftlicher Seite unterstützt: „Wichtig ist, auszuhalten, dass man nicht alle Informationen zu einem Thema haben kann. Und trotzdem entscheidungsfähig ist. Das ist eine Grundbedingung für die Zukunft, ganz unabhängig davon, ob es um das Thema Nachhaltigkeit geht.“ (BNE-Portal o.J.)
In diesem Sinne ist Bildung für Nachhaltige Entwicklung, wie sie auch an der HfWU verankert ist, eine spannende und stets herausfordernde Aufgabe.
Weitere Informationen bei: Zentrum für Nachhaltige Entwicklung (ZNE), www.hfwu.de/zne und bei der Nachhaltigkeitsbeauftragten der HfWU, https://www.hfwu.de/wirtschaft-und-umwelt/nachhaltige-entwicklung/
Quellen:
- BNE-Portal (o.J.): „Was ist BNE?“ und Folgetexte, herausgegeben von Deutsche UNESCO-Kommission e.V., www.bne-portal.de/de/einstieg (20.02.2017)
- Hauff, Volker (Hg.) (1987): Unsere gemeinsame Zukunft. Der Brundtland-Bericht der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung. Greven: Eggenkamp.ISO (2010): Leitfaden zur gesellschaftlichen Verantwortung
- (ISO 26000:2010). Hg. v. DIN Deutsches Institut für Normung e.V. Berlin.
- Vereinte Nationen (2015): Transformation unserer Welt: die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Post-2015-Entwicklungsagenda / Sustainable Development Goals. Generalversammlung.