Die Digitalisierung und Legal Tech stellen den Rechtsmarkt vor neue Herausforderungen. Doch was genau verbirgt sich hinter dem Begriff? Das Wort setzt sich aus „Legal Services“ und „Technology“ zusammen und bezeichnet die Digitalisierung der juristischen Arbeit. Dabei sollen einzelne Arbeitsprozesse, aber auch ganze Rechtsdienstleistungen, vermehrt automatisiert ablaufen, um eine Effizienz- und Qualitätssteigerung zu erzielen und somit auch Kosten einzusparen.
Legal Tech muss nicht immer eine anspruchsvolle oder hochentwickelte IT-Technologie sein. In der Praxis können auch „einfache“ Anwendungen erste Ansätze für Legal Tech sein. Hinter dem Begriff steht eine spezielle Herangehensweise, bei der Rechtsberatung nicht mehr als Dienstleistung, sondern als individuelle Gesamtlösung gesehen wird. Legal Tech wird meist mit Software und Online-Diensten oder von Wirtschaftskanzleien intern entwickelt und umgesetzt. Kanzleien haben dadurch eine erhebliche Zeitersparnis, die Anwendungen unterstützen die Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte bei ihrer Arbeit und einige Tools haben schon Einzug in deutsche Kanzleien gefunden. Verfassen von Klageschriften, Vertragserstellungen und die Erstellung von Rechtsdokumenten sind einige Beispiele, die mithilfe von intelligenten Tools automatisiert erstellt und geprüft werden können.
Gleiss Lutz hat in einem 48h-Projekt eine App als digitalen Wegweiser für Ukraine-Flüchtlinge entwickelt: Gleiss4Ukraine. Mit Ihrer App „FactTracker“ wurde Gleiss Lutz bei den PMN Management Awards in der Kategorie „Legal Tech“ mit dem 1. Platz ausgezeichnet.
Diese Aspekte von Legal Tech haben Herr Marc Geiger, Director Legal Operations & Business Technologies bei Gleiss Lutz, und sein Team (Daniel Bernhardt, M.Sc., Senior Project Associate, Florian Herter, LL.B., Legal Operations Specialist und Marie-Luise Lehner, Werkstudentin Legal Operations) am 2. Juni 2022 den Studierenden in Geislingen nahegebracht. Herr Marc Geiger, Pionierstudent des Diplomstudiengangs Wirtschaftsrecht und Gründungsmitglied von WiJus e.V. am Standort Geislingen, zeigte mit seinem Team (allesamt Absolventen des Bachelorstudiengangs Wirtschaftsrecht in Geislingen) Karrieremöglichkeiten für Wirtschaftsjuristinnen und –juristen bei Gleiss Lutz auf. Auch wurde die Möglichkeit zur Betreuung von Bachelorarbeiten zum Thema Legal Tech durch die Kanzlei angeboten. Interessierte können sich direkt unter digitalfuture@gleisslutz.com hierfür bewerben.
Beim anschließenden „get together“ konnten die Studierenden Kontakte für Werkstudententätigkeiten, Praktika und Absolventenstellen knüpfen. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Vortragsreihe „Business Law Talks“ unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Heike Mayr-Lang und mit freundlicher Unterstützung von WiJus e.V. statt.