Streuobstwiesen

Die älteren Streuobstwiesen waren neben Intensivobstanlagen Bestandteil des in den 50er bis 80er Jahren betriebenen Obstbaulichen Lehr- und Versuchsbetriebs mit Versuchsabteilung für Obstverwertung, Kellerei und Kelterräumen. 1980 wurde die Obsternte nicht mehr verarbeitet, der Kellereibetrieb eingestellt und die Intensivobstanlagen gerodet.

Heute werden die Streuobstwiesen größtenteils als Weiden für sogenannte Pensionsrinder genutzt. Ein Teil der Äpfel wird demnach von Rindern gefressen. Ein weiterer Teil wird  noch zur privaten Mostbereitung von Hofbewohnern genutzt.

Streuobstanbau hatte eine große kulturelle, soziale, landschaftsprägende und ökologische Bedeutung. Um das Hofgut Tachenhausen bestehen die Streuobstwiesen fast vollständig aus Apfel-Mostobstsorten. Üblich waren außer Äpfeln auch Birnen, Zwetschgen und Kirschen in zahlreichen Sorten, aber auch Walnüsse und sogar Edelkastanien. Typisch ist die naturverträgliche Nutzung ohne Einsatz synthetischer Pflanzenschutzmittel, da die Bäume robust und relativ krankheitsresistent sind. Neben der Obsterzeugung wurde das Grünland als Mähwiese zur Heugewinnung oder auch als Viehweide genutzt. Heute gehören Streuobstwiesen zu den am stärksten gefährdeten Biotopen.

Das Hofgut Tachenhausen ist durch Streuobstwiesen in die umgebende Landschaft eingebunden. Ein Teil dieser Streuobstbestände ist bereits sehr alt, andere wurden im Zuge des Aufbaus des Lehr- und Versuchsgartens Tachenhausen vor rund 25 Jahre angelegt.