Gesellschaftlicher Wandel durch innovative Geschäftsmodelle: Die HfWU koordiniert Strategische Partnerschaft mit europäischen Partnern zum Thema Social Entrepreneurship

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‚Social Entrepreneurship for Local Change‘ - Veränderung vor Ort durch soziale Unternehmer – ist eine aus dem ERASMUS+ Programm der Europäischen Union geförderte Strategische Partnerschaft zwischen fünf europäischen Hochschulen und drei Nicht-Regierungsorganisationen. Das dreijährige Projekt ist fakultätsübergreifend und wird von der E-Learning Koordinationsstelle der HfWU geleitet. Am 26. und 27. Oktober treffen sich die internationalen Partner erstmals in Nürtingen.

Für Interessierte gibt es am Dienstag, den 27. Oktober, um 9 Uhr eine allgemeine Projektvorstellung mit Rückfragemöglichkeit. Diese Veranstaltung findet im Raum CI 2 111 (Campus Neckarsteige) der HfWU statt.

Ein ‚Social Entrepreneur‘ entwickelt Geschäftsmodelle, um soziale und ökologische Probleme zu bewältigen. Dabei steht nicht der monetäre Profit im Vordergrund sondern das erreichte Ausmaß des sozialen Wandels. Ein berühmtes Beispiel ist die Grameen Bank in Bangladesh, die das Mikrokreditsystem erfand, mit dem hunderte Menschen von der materiellen Armut in die Selbstständigkeit geführt wurden. Einflussreiche Ansätze gibt es aber auch längst hierzulande: dazu zählen Genossenschaften in den Bereichen Wohnen und regenerative Energien sowie bürgerlich getragene Gesellschaften, wie z.B. die Regionalwert AG in Freiburg, die durch Direktinvestitionen zur nachhaltigen Regionalwirtschaft beiträgt. Viele weitere Themen finden sich rund um die Inklusion von gesellschaftlichen Randgruppen sowie im Naturschutz. Allen Modellen ist gemein, dass sie darauf abzielen, unsere Wirtschaft nachhaltiger, transparenter und fairer zu gestalten. Immer stehen besondere Persönlichkeiten dahinter, die ihr unternehmerisches Handeln an übergeordneten gesellschaftlichen Zielen orientieren.

Ziel dieser Strategischen Partnerschaft ist es nun, Social Entrepreneurship als übergreifendes Fach in der Lehre zu etablieren. Dabei wurde bewusst eine interdisziplinäre Konstellation gewählt, sowohl hochschulintern als auch bei der Wahl der Projektpartner. Diese kommen zum einen aus der klassischen Volks- und Betriebswirtschaft und zum anderen aus den Agrar-  und Planungswissenschaften. Auf dieser Basis werden somit sehr unterschiedliche Lehrende und Studierende zusammenkommen. Die interdisziplinäre Konfrontation soll die Fähigkeit schulen, auch in unbekannten räumlichen und sozialen Kontexten Probleme und Potentiale zu erkennen und dieses Verständnis in eine unternehmerische Idee umzusetzen. Letztlich sollen alle Studierenden darin gestärkt werden, eigene Unternehmensgründungen in diesem Bereich vorzunehmen. Das Projekt wird recht schnell mit Pilotveranstaltungen in die Thematik einsteigen. Der erste Durchlauf ist bereits für das Sommersemester 2016 geplant. Die Lehrveranstaltung wird drei Komponenten haben, von denen zwei in einem offenen Format über das Internet angeboten werden. Diese sind damit auch für Interessierte außerhalb der Hochschule offen. Die Onlinekurse werden Basiswissen zu Theorie und Methoden vermitteln. Zudem wird in internationalen Kleingruppen an Projektideen gearbeitet und es werden erfolgreiche ‚Social Entrepreneurs‘ zu Vorträgen im virtuellen Seminarraum eingeladen. Für erfolgreiche Teilnehmer besteht im Anschluss die Möglichkeit, an internationalen Workshops teilzunehmen, die jeweils jährlich in Bukarest/Rumänien (2016), Tartu/Estland (2017) und Arnheim/Niederlande (2018) stattfinden werden.

Weitere Projektpartner sind die Universität Kiel, der Verein Heldenrat e.V., die Hochschule Van Hall/Larenstein in den Niederlanden, aus Estland die Estonian University of Life Sciences sowie das Estonian Social Entrepreneurship Network und aus Rumänien die Bucharest University of Economic Studies sowie der Verein Odaia Creativa. Die Vereine wurden bewusst in die Partnerschaft einbezogen  um direkten Zugang zu konkreten Fallstudien und Initiativen vor Ort ermöglichen. Die Vereine werden sich auch aktiv an den drei internationalen Workshops beteiligen.

Mehr Information und Kontakt

HfWU Nürtingen-Geislingen
Kompetenzzentrum Lehre
Dr.-Ing. Ellen Fetzer
ellen.fetzer@hfwu.de
0049 (0) 7022 201 179
http://www.hfwu.de/localchange

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