Information: Anstehende Herausforderungen

Was sind die Herausforderungen für das laufende und für zukünftige Semester

Die Pandemie wird uns noch eine ganze Weile in Schach halten. So wird es im WiSe 20/21 weitestgehend bei Online-Lehre bleiben, was voraussichtlich auch die Unvermeidbarkeit digitaler Prüfungen mit sich bringen wird. Und auch im kommenden SoSe 2021 werden wir nicht unbeschwert in die Präsenzlehre zurückkehren können. 
Wir stehen deshalb vor der Herausforderung, das digitale Lernen der Studierenden so zu unterstützen, dass deren Lernprozesse und Lernergebnisse durch den Ausfall der Präsenz nicht maßgeblich beeinträchtigt, ja vielleicht sogar noch verbessert werden können. 
Wenn Sie im vergangenen Semester bereits gute Erfahrungen mit Online-Lehre gemacht haben, können Sie jetzt im WiSe darauf basierend Ihre Ansätze der Online-Lehre verbessern. Analysieren Sie Ihre Lehrveranstaltungen und versuchen Sie, Verbesserungspotential zu identifizieren. Deshalb zunächst einige grundsätzliche Informationen: 

Lehren und Lernen am Bildschirm unterscheidet sich deutlich von Präsenzlehre

  • Vielen Lehrenden ist im Sommersemester schmerzlich bewusstgeworden, wie wichtig soziales Lernen für gelungene Lehre ist. Sie vermissen den direkten Kontakt und die Kommunikation und Interaktion mit den Studierenden. 
    Das bedeutet, dass Lernumgebungen so zu gestalten sind, dass sie den persönlichen Kon-takt, Kommunikation und Interaktion mit und zwischen den Studierenden noch besser un-terstützen, anleiten, organisieren und sogar erfordern. 
  • Studien belegen eine Aufmerksamkeitsspanne bei reinem Zuhören von 20 Minuten. Spätestens dann sollte in einer Präsenzveranstaltung eine Unterbrechung folgen, bei der die Studierenden aktiv werden und das soeben „gehörte“ verarbeiten, sei es in Form eines Quizzes, einer Aufgabenbearbeitung, einer angeleiteten Diskussion, einer selbständigen Recherche oder anderen „aktivierenden Methoden“. 
  • Studien belegen auch eine hohe Ablenkbarkeit beim Online-Lernen, dass die Aufmerksamkeitsspanne noch niedriger ist als in Präsenzveranstaltungen. Allein aus diesem Grund kann Studierenden nicht zugemutet werden, stundenlang Vorlesungen am Bildschirm zu verfolgen. Das ist weder motivational noch kognitiv leistbar. 
  • Und schließlich ist auch nicht die Präsenzzeit, sondern die Selbstlernzeit bedeutsam für den Lernerfolg. 
    Das bedeutet, dass synchrone Lehrkonzepte in asynchrone Lehrkonzepte überführt werden müssen.
  • Und nicht zuletzt müssen Möglichkeiten, Prüfungsleistungen in digitaler Form abzunehmen frühzeitig entworfen und den Studierenden kommuniziert werden. Deshalb wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, um statt einer großen Hausarbeit oder einer Klausur zum Ende des Semesters, mehrere kleine Prüfungsleistungen einzufordern, die sowohl motivierend als auch strukturgebend wirken können.