Erstellung einer Waldweidekonzeption für Flächen nördlich des Steinbruches Gerhausen

Das Institut für Landschaft und Umwelt wurde von der Urzeitweide GBR beauftragt, eine Beweidungskonzeption für den Steinbruch bei Gerhausen zu erstellen. Hierbei sollen Planungen zur Erstpflege und Folgepflege der Flächen erstellt werden und diese hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf den Arten- und Biotopschutz bewertet werden.

Lichte Wälder sind Waldflächen, die aufgrund natürlicher Gegebenheiten oder durch Pflege lange licht bleiben und Lebensraum für viele seltene und gefährdete Wald angewiesene Pflanzen- und Tierarten bilden. Die intensive historische Nutzung (Holzernte, Streunutzung, Waldweide) hatte eine starke Aushagerung und damit verbunden einen deutlich lichteren Charakter unserer Wälder zur Folge. Die heutige bodenschonende Dauerwaldbewirtschaftung führte in den vergangenen 50 bis 60 Jahren zu deutlich dunkleren Wäldern, die zwar hinsichtlich der forstlichen Nutzung sehr nachhaltig sind, jedoch vielen Tier- und Pflanzenarten keinen Lebensraum mehr bieten. Deshalb entwickelt der forstliche Naturschutz schon seit einigen Jahren sogenannte Lichtwaldkonzeptionen, mit dem Ziel die Nutzung so umzustellen, dass wieder eine Vielzahl dieser Spezialisten der offenen Wälder gefördert werden können. Für die Pflege von lichten Wäldern eignet sich neben der Auflichtung aufgrund forstlicher Nutzung insbesondere die Beweidung mit typischen Weidetierarten wie Schafe und Ziegen, Rinder sowie Pferden.

Die Urzeitweide GBR überprüft aktuell die Erweiterung der Beweidung des Steinbruches Gerhausen nach Norden. Hier sollen neben einigen Offenland-Habitaten vor allem Wälder integriert werden.

Bei der Konzeption sollen folgende Ziele umgesetzt werden:

  • Schaffung von Tränken für das Vieh, die ebenso als Gelbbauchunken-Habitat dienen    
  • Entwicklung eines Pflege- und Beweidungskonzepts
  • Neophytenbekämpfung: Beseitigung der Kanadischen Goldrute (Solidago canadensis) und dem Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum). Entwicklung einer Magerweide
  • Freistellen von Felsen
  • Schaffung eines Verbreitungs-Korridors für den Apollofalter (Parnassius apollo) zur möglichen Besiedlung von Schotter-Freiflächen.

Falls Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an die jeweiligen Projektbearbeiter.

Angaben zum Projekt
Projektleitung: Dr. Markus Röhl
Projektbearbeitung: Julia Völker, M.Sc.
Projektlaufzeit: 2016
Auftraggeber: Urzeitweide GBR