AquaMak: Aquatische Makrophyten – ökologisch und ökonomisch optimierte Nutzung
Viele Fließ- und Stillgewässer in Deutschland sind durch übermäßigen Bewuchs von Wasserpflanzen betroffen. Hohe Nährstoffeinträge und starker Lichteinfall durch unbeschattete Ufer fördern Massenentwicklungen aquatischer Makrophyten. Oftmals handelt es sich dabei um nichtheimische Pflanzen (sog. Neophyten), wie die Wasserpest (Elodea ssp.), die vom Ökosystem nicht wirkungsvoll reguliert werden. Die Nutzung dieser Gewässer zur Naherholung, zum Wassersport und zur Energiegewinnung aber auch die Hochwasserschutzfunktion wird dadurch teils erheblich eingeschränkt. Wasserwirtschaftsbehörden, Kommunen und private Träger führen deshalb regelmäßig aufwändige Entkrautungsmaßnahmen in den Gewässern durch. Die anfallende Wasserpflanzenbiomasse wird meistens entsorgt.
Ein Team aus Forschern des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ), des Deutsche Biomasseforschungszentrums und der Institute ILU und ISR der HfWU Nürtingen-Geislingen untersucht nun in dem von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) geförderten Forschungsprojekt AquaMak, ob diese biogenen Reststoffmengen zur Energiegewinnung in Biogasanlagen verwendet werden können.
AquaMak hat deshalb folgende Projektziele:
- die Abschätzung der anfallenden Biomassemenge an Wasserpflanzen aus der Gewässerunterhaltung in Deutschland
- die Prüfung der Eignung der Wasserpflanzenbiomasse als Substrat für Biogasanlagen (Ermittlung des Biogasbildungspotentials und der praxisgerechten Haltbarmachung durch Silage, Prüfung auf Störstoffe, wie den Sedimentanteil)
- die Bewertung der möglichen Nutzungspfade anhand ökonomischer, ökologischer und sozialer Kriterien und Identifizieren der technischen, organisatorischen und rechtlichen Voraussetzungen
Weitere Informationen zu AquaMak, wie Veröffentlichungen und den Newsletter, erhalten Sie auf der AquaMak-Website: www.ufz.de\aquamak
Angaben zum Projekt | |||
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Projektleitung: | Prof. Dr. Willfried Nobel | ||
Projektbearbeitung: | Dr. Markus Röhl (ILU) | ||
Sandra Roth , Dipl.-Ing. (FH) (ILU) | |||
Vasco Brummer, Dipl.-Landschaftsökologe (ISR) | |||
Projektpartner: | Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) – Department Umwelt- und Biotechnologisches Zentrum – Prof. Dr.-Ing. Andreas Zehnsdorf | ||
Deutsches Biomasseforschungszentrum gemeinnützige GmbH (DBFZ) – Dr. Walter Stinner | |||
Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) – Institute for International Research on Sustainable Management and Renewable Energy (ISR) – Prof. Dr. Carsten Herbes | |||
Projektlaufzeit: | 09/2014 bis 08/2017 | ||
Förderung: | Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aus Mitteln des Sondervermögens „Energie- und Klimafonds (EKF)“ |
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