Klimaschutz durch Moorschutz - nachhaltig und regional

Das Institut für Landschaft und Umwelt bearbeitete von 2018 bis 2020 im Auftrag der Volksbank eG – Die Gestalterbank (ehemals Volksbank Schwarzwald Baar Hegau) das Projekt "Klimaschutz durch Moorschutz – nachhaltig und regional".

Hydrologisch Intakte Moore tragen zum Erhalt der biologischen Vielfalt bei, indem sie einer Vielzahl gefährdeter sowie speziell angepasster Arten und Lebensgemeinschaften Lebensraum bieten. Sie gewährleisten einen ausgeglichenen Landschaftswasserhaushalt und schützen das Grundwasser vor Nährstoffeinträgen. Zudem sind sie effektive terrestrische Kohlenstoffspeicher und haben als solche eine positive Wirkung auf das Klima. In Deutschland sind allerdings über 90 % der Moore hydrologisch gestört. Entwässerte Moore emittieren Treibhausgase (Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4) Lachgas (N2O)) und werden so von einer Treibhausgas-Senke zu einer Treibhausgas-Quelle.

Eine Möglichkeit zur Wiederherstellung der Senkenfunktion der Moore bietet der freiwillige Kohlenstoffmarkt. Unternehmen und Privatpersonen haben hier die Möglichkeit, ihre unvermeidlichen CO2-Emissionen auf freiwilliger Basis auszugleichen.

Vor diesem Hintergrund hat sich die Volksbank eG – Die Gestalterbank zum Ziel gesetzt, einen eigenen, regionalen und nachhaltigen Flächenpool von Senkenprojekten im Bereich Klimaschutz aufzubauen, um eigene Emissionen auszugleichen, im Bereich Nachhaltigkeit aktiv zu werden und zum Erhalt bzw. zur Verbesserung der Biodiversität beizutragen. Das daraus entstandene Pilotprojekt „Klimaschutz durch Moorschutz – nachhaltig und regional“ erstreckt sich über mehrere Jahre. Die zweijährige Vorplanungsphase unter der Federführung der HfWU wurde Ende 2020 abgeschlossen. Darauf folgt nun eine gestaffelte Umsetzung (Renaturierung) über einen längeren Zeitraum.

Während des Projektes wurden im Geschäftsbereich der Volksbank geeignete entwässerte Moorflächen ausgewählt und im Hinblick auf die Möglichkeit einer Reduktion von klimaschädlichen Gasen und eine Standortverbesserung für Tier- und Pflanzenarten bewertet. Es konnte ein Flächenpool mit insgesamt 12 Mooren entwickelt werden, von denen drei im Fokus der weiteren Planungen standen. Für diese drei Fokusräume wurden Daten zur Vegetation, der Hydrologie und der Pedologie erhoben und ausgewertet. Basierend auf diesen Ergebnissen erfolgte für diese drei Moore eine Renaturierungsplanung und eine Abschätzung der fixierten Treibhausgasemissionen nach Umsetzung der Maßnahmen mit Hilfe des GEST-Ansatzes.

Flankiert wurde das Projekt „Klimaschutz durch Moorschutz – nachhaltig und regional“ 2019 und 2020 durch zwei Workshops, in denen Mitarbeiter der Bank unter fachlicher Anleitung der HfWU Wiedervernässungsmaßnahmen zu Demonstrationszwecken umgesetzt haben.

Angaben zum Projekt

Projektleitung:

Prof. Dr. Markus Röhl

Projektbearbeitung ILU:

M.Sc. Katrin Reckziegel

M.Sc. Lea Kokawke

Dipl-Ing. (FH) Susanne Röhl

Projektlaufzeit:

2018 bis 2020

Förderung:

Volksbank eG – Die Gestalterbank