Critical Loads für Stickstoff in Baden-Württemberg - CLBW Map
Das Projekt „Weiterentwicklung der Ermittlung standortspezifischer Critical Loads und Zusammenführung der Bodenflächendaten für Baden-Württemberg (CLBW Map)“ ist Bestandteil eines Forschungswettbewerbs unter Federführung der Arbeitsgemeinschaft Stickstoff Baden-Württemberg (ARGE StickstoffBW), die sich im Auftrag des Ministerrats mit der Analyse und Bewertung des Stickstoffhaushalts befasst (ARGE StickstoffBW 2015).
Kontinuierliche Einträge von reaktivem Stickstoff in empfindliche Ökosysteme können insbesondere deren Artenspektrum dauerhaft beeinträchtigen. Der Schutz dieser Lebensräume vor der Eutrophierung durch Stickstoff ist daher eine große Herausforderung auf nationaler und internationaler Ebene.
Die Wirkung möglicher Stickstoffeinträge aus der Atmosphäre ist insbesondere im Rahmen von FFH-Verträglichkeitsprüfungen bei emissionsrelevanten Vorhaben zu bewerten. Für die Beschreibung der Stickstoffempfindlichkeit von Ökosystemen hat man sich international und bundesweit auf die Festlegung sogenannter „kritischer Eintragsraten“ (Critical Loads / CL, in kg Stickstoff ha-1 a-1) geeinigt (weiterführende Informationen u.a. unter www.lubw.baden-wuerttemberg.de/medienuebergreifende-umweltbeobachtung/stickstoffbw und www.lubw.baden-wuerttemberg.de/medienuebergreifende-umweltbeobachtung/stickstoffbw/fachgespraeche).
Bei Stickstoffeinträgen oberhalb des CL ist von einer Beeinträchtigung der betrachteten Lebensräume durch die eutrophierende Wirkung der eingetragenen Stickstoffverbindungen auszugehen.
Für die Ermittlung des CL wird üblicherweise die sogenannte Simple-Mass-Balance(SMB)-Methode eingesetzt. Bei dieser einfachen Massenbilanz werden die anthropogenen Stickstoffdepositionen der Summe aus der Stickstoffspeicherung (durch Pflanzenaufnahme und Netto-Immobilisierung durch Festlegung im Humus) sowie den Stickstoffausträgen durch die tolerierbare Auswaschung und die Ausgasung (Denitrifikation) gegenübergestellt.
Die zwei wesentlichen Ziele des Projekts CLBW Map sind die Anpassung bzw. Weiterentwicklung der Methode zur Ermittlung standortspezifischer CL für Baden-Württemberg sowie die Zusammenführung relevanter Bodenflächendaten.
Im Rahmen des zweijährigen Projekts müssen bodenkundliche, klimatologische und vegetationskundliche Daten im Sinne der Fragestellung verknüpft und statistisch ausgewertet werden. Das Projekt CLBW Map wird daher von mehreren Arbeitsgruppen - dem Institut für Landschaft und Umwelt der HfWU, drei Einrichtungen der Universität Hohenheim und bodenkundlichen Fachbüros - gemeinsam bearbeitet (weitere Angaben zur Zusammensetzung siehe Kasten). Dadurch soll gewährleistet sein, dass künftig bei der vorhabenbezogenen Bewertung von Stickstoffeinträgen belastbare Daten zur Verfügung stehen. Ergänzend soll eine anwenderfreundliche Anleitung zur Ermittlung von CL ausgearbeitet werden.
Der Schwerpunkt der HfWU-Arbeitsgruppe liegt u.a. auf der Datenrecherche, der Zusammenführung landesweiter boden- und vegetationskundlicher Daten sowie der Auswahl geeigneter Referenz-/Untersuchungsflächen. Die Gesamtkoordinierung des Projekts liegt bei Herrn Prof. Dr. Hauffe (HfWU).
Angaben zum Projekt | |||
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Projektleitung HfWU: | Prof. Dr. Hans-Karl Hauffe | ||
stellv. Projektleitung HfWU: | Prof. Dr. Konrad Reidl | ||
Projektbearbeitung HfWU: | Dr. Markus Röhl | ||
Sandia Brinkmann, B.Eng. | |||
Susanne Röhl, Dipl.-Ing. (FH) | |||
Projektpartner: | Arbeitsgemeinschaft Freie Bodenkundler (ArGe FB, A. Lehmann / N. Billen) | ||
Regioplus Ingenieurgesellschaft | |||
Institut für Kulturpflanzenwissenschaften, Fachgebiet Düngung und Bodenstoffhaushalt der Universität Hohenheim | |||
Institut für Kulturpflanzenwissenschaften, Fachgebiet Biostatistik der Universität Hohenheim | |||
Institut für Bodenkunde und Standortslehre, Fachgebiet Biogeophysik der Universität Hohenheim | |||
Projektlaufzeit: | 01/2016 bis 12/2017 | ||
Förderung: | Arge StickstoffBW, vertreten durch die LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg Postfach 10 01 63 76231 Karlsruhe
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