Wien: Angehend Stadtplaner/innen erkunden erkunde die Stadtplanung in einer wachsenden Metropole

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Im Mai 2023 erkundeten 13 Studierende des Bachelorstudienganges Stadtplanung unter Leitung von Heidrun Fischer und Alfred Ruther-Mehlis, wie eine dynamische Stadt ihr Wachstum bewältigt.

Basierend auf Informationen zur Wiener Stadtentwicklungsstrategie und den weltweit bekannten Besonderheiten des Wiener Gemeindewohnungsbaus erschloss sich die Exkursionsgruppe ausgehend von der historischen Stadtmitte mit der Ringstraße und dem Museumsquartier verschiedene planerische Themen:

Klassischer Wiener Wohnungsbau: Der Karl-Marx-Hof aus der Zeit des „roten Wien“ und die Siedlung Rosenhügel aus der Zeit des „schwarzen Wien“ zeigten, wie stark die Politik des Landes und der Kommune die Siedlungsplanung prägt. Einen Sonderbaustein stellt die Wohnanlage Alt-Erlaa dar: Die als Wohnort begehrte Wohnmaschine begeistert die einen und ruft bei den anderen die Frage nach dem menschlichen Maßstab im Städtebau hervor.

Wachstum in der Innenentwicklung: Wien verfügt über eine Vielzahl an Konversionsarealen. Auch die Internationale Bauausstellung hat sich der Innenentwicklung gewidmet. Dies wurde bei der Inaugenscheinnahme verschiedenster Nachbesserungsmaßnahen in der Per Albin Hanson Siedlung, einer Großsiedlung aus den 1970er Jahren deutlich. Während sich das neue Quartier Wolfganggasse sehr stark sozialen Aspekten widmet, konnten die Studierenden in der Biotope City die besondere Betonung ökologischer Themen begutachten und im ViertelZwei sehen, wie eine neue Büro- und Wohnstadt für besonders hohe Ansprüche der Nutzer/innen ausgestaltet werden kann. Beeindruckend war auch immer wieder die mutige städtebauliche Dichte der Quartiere.

Aber auch die für die Innenentwicklung wichtige grüne Seite der Stadt wurde beleuchtet: Viele Parks, Kleingrünanlage sowie der Donaukanal belegenten die Chancen der doppelten Innenentwicklung. Spannend für die Studierenden war auch ein Ansatz aus dem Einzelhandel, die Innenstädte zurückzuerobern: mitten in der Stadt ein IKEA mit öffentlicher Skylounge ohne Konsumzwang!

Die Einführung in die Seestadt Aspern durch die Entwicklungsgesellschaft und der anschließende Rundgang zeigten einen weiteren Ansatz zur Bewältigung des Wachstums: Hier entsteht eine Satellitenstadt als Reallabor. Änderungen der ambitionierten Planung im laufenden Prozess gelten nicht als Störung, sondern sind Teil eines lernenden, durch viel Partizipation gestützten Prozesses.

Der Einblick in die dynamische Entwicklung im Umfeld des Hauptbahnhofes und die laufende Aufsiedlung des Sonnwendviertels mit seinem neuen Stadtpark und einem Besuch im Quartiersbüro rundeten das Gesamtbild weiter ab.

Die bunte und spannende Mischung aus studentischen Referaten, Inputs lokaler Expert/innen, Gebietsbegehungen und Objektbesichtigungen zeigte: Wien kann Wachstum. Dies gelingt dort jedoch nur mit einer ökologisch und sozial sehr ambitionierten Planung, die Schnelligkeit und Qualität verbinden kann.

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