"Führung ist alles" – Beraterlegende Herbert Henzler zu Gast

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Professor Dr. Herbert Henzler mit den Stipendiaten Jeremias Oster und Lars Wisotzki (links).

Der „Summer Talk“ mit Prof. Dr. Herbert Henzler (3.v.l.) fand an der HfWU in der „Future.Box“ in Nürtingen statt.

- Berater-Legende und Stipendiengeber Prof. Dr. Herbert Henzler zu „Summer Talks“ an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) -

NÜRTINGEN (hfwu). Der langjährige McKinsey-Deutschland-Chef Herbert Henzler gilt als Beraterlegende. Im Rahmen eines „Summer Talks“ an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) erläuterte er, worauf es bei einer guten Führungspersönlichkeit ankommt.

Das Interesse an der online durchgeführten englischsprachigen Veranstaltung war immens: rund hundert Teilnehmer*innen aus Ländern rund um den Globus waren bei der live Übertragung aus der „Future.Box“ dabei, dem neuen Gründerzentrum der HfWU in Nürtingen.

„Führung ist alles“, ist Henzler überzeugt. Dies ist nicht nur eine Erfahrung, die er als einer der führenden Köpfe der McKinsey-Unternehmensberatung gemacht und weitergegeben hat. „Ich habe selbst immer nach Vorbildern gesucht von denen ich lernen kann und die mich weiterbringen können.“ Niemals stehen bleiben, sich der nächsten Herausforderung stellen, ist eine weitere Lebensmaxime des 79-Jährigen. Dieser Appell ging vor allem an die jüngeren Teilnehmer*innen der Veranstaltung, die der HfWU-MBA-Studiengang International Management mitorganisiert hatte. Vom Bauernsohn auf dem zweiten Bildungsweg nach Kalifornien an die Berkeley University bis zum McKinsey-Deutschland-Chef, nach wie vor bestens vernetzt in den höchsten Kreisen von Wirtschaft und Politik und unternehmerisch aktiv – seinem Credo „move on“ bleibt Henzler auch im hohen Alter treu.

„Führung? Führung!“ lautet der Titel seines neusten Buchs. Es scheint zu einem Art Lebensthema geworden zu sein. „Sie spielt schon in der Schule eine wichtige Rolle“, sagt der Spitzenmanager in der Runde mit Vertreter*innen der HfWU. „Ein guter Lehrer kann die Leistung eines Schülers um 50 Prozent verbessern“, ist der ehemaliger Mittelschüler und Lehrling überzeugt. Er ist selbst früh in Führungspositionen aufgestiegen. Ein „Alpha-Tier“ im positiven Sinn: selbstbewusst, aber immer offen und interessiert an seinem Gegenüber. Was macht eine gute Führungspersönlichkeit aus? Das will ein Teilnehmer aus Indien per Chat wissen. „Man muss es wirklich wollen“, so die Antwort von Henzler. Und bereit sein, eine Rolle einzunehmen, in der man jederzeit angreifbar ist. Führen bedeute zudem, Menschen motivieren zu können. Das gehe nicht ohne sich in die anderen hineinzuversetzen, zu fragen „wie nehmen mich die anderen wahr“.

Mit dem Veranstaltungsformat „Talk“, das zeigte der Abend, lagen die Organisatoren aus dem Studiengang International Management und dem International Office der HfWU, richtig. Henzler verbindet, lehrreich und unterhaltsam zugleich, Management- mit Lebenserfahrung. Der Hochschule ist Herbert Henzler, der in der Nähe von Nürtingen aufgewachsen ist, eng verbunden. Ein nach ihm benanntes und von seiner Stiftung finanziertes Stipendium fördert mit jährlich 10.000 Euro den Auslandsaufenthalt von Studierenden. Der persönliche Kontakt zu den Stipendiaten ist dem Stipendiengeber ein Anliegen. Vor der Abendveranstaltung überreichte der Honorarprofessor in Beisein von HfWU-Rektor Prof. Dr. Andreas Frey die Urkunden an Jeremias Oster und Lars Wisotzki, die Stipendiaten der Jahre 2020 und 2021. Oster studiert an der HfWU Wirtschaftspsychologie und plant einen Studienaufenthalt in Moskau. Wisotzki ermöglicht das Stipendium einen Aufenthalt in Peking im Rahmen seines International Finance-Studiums. „Ein Auslandsaufenthalt heißt vor allem, etwas über sich selbst zu lernen,“ gibt ihr Mentor den beiden Studenten mit auf den Weg. Eine Gesprächsrunde mit den aktuellen und ehemaligen Henzler-Stipendiat*innen war ein weiterer Programmpunkt beim Besuch an der HfWU. „Ihr seid die Generation auf die die Zivilgesellschaft mehr denn je schaut, ihr seid es, die wirkliche Veränderungen voranbringt“, zollte Henzler den jungen Menschen Respekt.

Dass Herbert Henzler seine Maximen „Führung“ und „immer den nächsten Schritt machen“ selber nach wie vor lebt, dafür bot der Tag an der HfWU einen eindrücklichen Beweis. Zwischen die verschiedenen Stationen an der Hochschule schob er noch eine virtuelle Vorstandssitzung, unter anderem mit dem ehemaligen britischen Premier David Cameron.

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