Jahresbericht des Rektors: Trotz Lockdown kein Stillstand

Veröffentlicht am |

- HfWU-Rektor legt Jahresbericht vor -

Eine Hochschule ohne Studierende. Diese nahezu unvorstellbare Vorstellung war bis Ende des Sommers die Realität an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU). In seinem Jahresbericht ließ HfWU-Rektor Professor Dr. Andreas Frey einen Zeitraum Revue passieren, der maßgeblich von der Pandemie geprägt war. 

Seit Oktober sind die Studierenden wieder zurück an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt. Die Präsenzlehre hält bislang der Pandemielage stand. Auch seinen Jahresbericht hielt Rektor Frey vor einem anwesenden Publikum: Eine voll besetzte Geislinger Jahnhalle, unter Pandemiebedingungen. Dies bedeutet 3G, Abstand und gerade mal 60 Zuhörende an Einzeltischen. Der eigentliche Berichtszeitraum von September 2020 bis Ende August 2021 war jedoch geprägt von zwei Semestern, in denen die Studierenden vom heimischen Schreibtisch und Rechner aus den Vorlesungen folgten. In kürzester Zeit war die HfWU gezwungen, den kompletten Studienbetrieb auf Online-Lehre umzustellen.

Trotz dieser äußeren Umstände zog Frey eine Jahresbilanz, die vor allem durch die Weiterentwicklung der Hochschule geprägt ist. Kurz vor der Präsentation des Jahresberichts hatte Frey in der öffentlichen Sitzung dem Hochschulrat und Senat den neuen Strategie- und Entwicklungsplan zur Genehmigung vorgelegt, der mit strategischen Zielen und Maßnahmen die Entwicklung der HfWU bis in das Jahr 2026 definiert. Über mehrere Monate hinweg hatten Arbeitsgruppen und Diskussionsforen dieses Strategiepapier entwickelt. Die Kernaussage ist die neue Mission der Hochschule „Bildung für Verantwortung“, die das Nachhaltigkeitsprofil der HfWU präzisiert und weiterentwickelt. Die zahlenmäßige Entwicklung der Hochschule bleibt während des Berichtszeitraumes stabil, mit 130 Professor:innen, rund 300 Mitarbeiter:innen und 5500 Studierenden haben sich die Zahlen wenig verändert.

Vor allem berichtete Hochschulrektor Frey über interne Entwicklungen, die die Hochschule künftig prägen werden. Gemeinsam mit zwei weiteren Hochschulen entwickelte die HfWU ein sogenanntes „alternatives Akkreditierungsverfahren“. Damit besitzt die HfWU künftig ein zukunftsweisendes System, das die Qualität des Studienangebotes sicherstellen wird. Zum wiederholten Mal bekam die HfWU während des Berichtszeitraumes die europäische Öko-Audit Zertifizierung und die Auszeichnung als „Recyclingpapierfreundlichste Hochschule“. Einen Erfolg meldete Frey in Bezug auf die kunsttherapeutischen Studiengänge. Vor fünf Jahren wurde die damalige Hochschule für Kunsttherapie in die HfWU integriert. Dieser Prozess ist nun erfolgreich abgeschlossen, eine gelungene Maßnahme, die gemeinsam mit der Wissenschaftsministerin Theresia Bauer gefeiert wurde. 

Ebenfalls in den Berichtszeitraum fiel der Start des Projektes „Five“: Studieninteressierte können mit einem online Test herausfinden, welches Studienangebot am besten zu Ihnen passt. Sie bekommen Einblick in die Berufswelt und können Interviews mit Professor:innen führen. Jubiläen standen ebenfalls im Kalender: Seit 25 Jahren bietet die HfWU den Studiengang Volkswirtschaftslehre an, seit 20 Jahren steht der Studiengang „International Master of Landscape Architecture“ auf dem Programm. Neu im Angebot ist der Studiengang „Nachhaltiges Management“ am Standort in Geislingen. Im Januar dieses Jahres fand die symbolische Eröffnung statt. Mit Franz Untersteller, HfWU-Absolvent und ehemaliger Umweltminister des Landes, besitzt der Studiengang einen prominenten Paten.

Vor allem die Forschungsleistungen an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt prägen den Berichtszeitraum. 32 Forschungsprojekte mit einem Finanzvolumen von rund 1.850.000 Euro laufen derzeit an der HfWU. 50 Doktorant:innen werden an der HfWU betreut, die sich im vergangenen Jahr in einem Doktorandenkolloqium zweimal an der HfWU trafen, um Promotionsthemen zu besprechen, sich gegenseitig zu informieren und auszutauschen. Zudem ist die Hochschule mit den Professoren Dr. Michael Roth und Dr. Carsten Herbes sehr erfolgreich in dem Forschungsverbund BW-Car Baden-Württemberg Center of Applied Research vertreten. Eine Berufung in diesen Verbund kann in Zukunft womöglich darüber entscheiden, ob die Hochschule selbst nach erfolgreichen Promotionen den Doktortitel verleihen darf.

Ein großer Erfolg für den Wissenstransfer der Hochschule ist die Zukunftswerkstatt 4.0. Dieses kombinierte Versuchslabor, Innovationsschaufenster und Schulungszentrum zeigt die Automobilwerkstatt von morgen. Auch das neue Projekt „Zukunft.Gründen“ sorgt für den direkten Transfer zwischen Hochschule und regionaler Wirtschaft. Hinter dem Projekt steht ein Gründercampus, der vor allem nachhaltige Gründungprojekte unterstützt.  Vor allem die internationalen Beziehungen der HfWU leiden an der Pandemie. Die Zahl der Gaststudierenden und der Studierenden im Ausland sind zwar dabei sich zu erholen, aber mit derzeit 124 Studierenden an den Partnerhochschulen sind die Zahlen noch deutlich unter dem Vorkrisenniveau. Trotzdem, und dies lässt für die Zukunft hoffen, haben vier Universitäten aus den USA, Mexiko, Uruguay und Argentinien neue Partnerschaften mit der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt abgeschlossen.

News-Suche

News-Kategorien