Ein Zukunftstag für die Erstsemester

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Engagiert brachten sich die Studierenden bei der „UN-Klima-Verhandlung“ ein.

Warum fällt es der Menschheit - also uns - so schwer, unsere Treibhausgasemissionen zu reduzieren? Als „Wordcloud“ die Analyse der Antworten von 500 Studierenden, die am digitalen und interaktiven Zukunftstag teilnahmen.

- erstmals für die Erstsemester „Zukunftstag“; spielerische Einführung ins Thema Nachhaltigkeit; Campus-Gefühl im digitalen Semester -

NÜRTINGEN (hfwu). Zum ersten Mal fand zu Semesterbeginn an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) der „Zukunftstag“ statt. Keine Vorlesungen, dafür wurde allen Erstsemestern über einen spielerischen Einstieg die Dringlichkeit eines klimafreundlichen Handelns – global und auch vor Ort – vermittelt.   

Das Themenfeld nachhaltige Entwicklung gehört seit langem zum Selbstverständnis der HfWU. Der „Zukunftstag“ fördert bereits in der ersten Woche des Studiums an der HfWU das Nachhaltigkeitsbewusstsein aller Studierender und führt in die Thematik von Globalisierung und Klimawandel ein – und das nicht in Form einer klassischen Vorlesung, sondern in einem innovativen digitalen Format mit viel Interaktion: Im Stil des Action Research wurden am Vormittag auf spannende Weise Dringlichkeit, Herausforderung und Optionen für ein globales klimafreundliches Handeln erforscht. Am Nachmittag wurden neuartige und nachhaltige Geschäftsmodelle als Beitrag zur Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft online entwickelt. Premiere des Zukunftstags war am vergangenen Donnerstag.

Nach der Begrüßung der Studierenden durch HfWU-Rektor Prof. Dr. Andreas Frey führte Prof. Dr. Christian Arndt in das Thema Klimawissenschaft ein. Inhaltlich gewappnet starteten so über 500 Erstis in das Klimaplanspiel Climate Interactive. Das weltweit etablierte Rollenspiel simuliert eine UN-Klimaverhandlung, wie sie für den November dieses Jahres in Glasgow geplant ist. Der Ansatz basiert auf der Erfahrung, dass es nur bedingt auf die Einstellung und das Verhalten wirkt, wenn Forschungsergebnisse lediglich präsentiert werden. Das Klimaplanspiel dagegen zielt auf eine nachhaltige Wirkung, indem es den Teilnehmenden ermöglicht, ihre eigenen Ansichten zu äußern, ihre eigenen Vorschläge zu ergründen und so für sich selbst zu lernen. Die Simulation, die im Klimaplanspiel benutzt wird, wurde vom renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) entwickelt und unter anderem bei Klimaverhandlungen der US-Regierung unter Präsident Obama zu Rate gezogen. An der HfWU wurde zeitgleich in zehn verschiedenen Teams verhandelt und debattiert, aufgeteilt in acht deutsch- und zwei englischsprachige Gruppen für die internationalen Studierenden.

Der Nachmittag diente dazu, Wege aus der Klimakrise aufzuzeigen und innovative Lösungsansätze zu entwickeln. „Neben der Notwendigkeit, den eigenen „Fußabdruck“ zu verringern, stand der Gedanke im Vordergrund, gemeinsam neuartige Geschäftsmodelle zu entwickeln, die positive Effekte auf Gesellschaft und Umwelt haben, ohne diese zu schädigen“, so Arndt. „Über Organisationen und Unternehmen können Einzelne wirkungsmächtig werden und Veränderungen im Wettbewerb der Ideen erreichen.“

Der Zukunftstag richtete sich in erster Line an Bachelorstudierende im ersten Semester, aber auch die Masterstudierenden im zweiten Semester. Es war ein Mammutprojekt: Mit dabei waren 17 Studiengänge aus allen vier Fakultäten der Hochschule. Als freiwillige Helfer sorgten 30 Spielleiterinnen und Spielleiter (Professoren und Mitarbeiter) für einen reibungslosen Ablauf. Und an bisher wohl kaum einer Veranstaltung der Hochschule waren so viele verschiedene Mitwirkende und Einrichtungen beteiligt: Von den Fakultäten, über das Zentrum für nachhaltige Entwicklung (ZNE), CONTACT-AS, der zentralen Anlaufstelle der Hochschule für Gründungsfragen, das Projekt „Zukunft gründen“ (ZuG), das Geislinger Innovations- und Startup Center (G-Inno), das Studierendenförderprojekt IBIS, das Lehrprojekt PHOENIX, das Hochschulqualitätsmanagement bis hin zum Studierendensekretariat.

„Es ist uns gelungen, bei den Studienanfängern die Bedeutung des Themas nachhaltige Entwicklung zu verankern und damit ein Grundanliegen der HfWU zu verdeutlichen“, zieht Prof. Dr. Markus Mändle Bilanz. „Genauso wichtig war es uns, im erneut nur digitalen Semester, ein Campus-Erlebnis zu vermitteln und ein Gemeinschaftsgefühl zu schaffen, damit sich unsere Studierenden auch in diesen Zeiten als Teil der HfWU identifizieren können“, so der Prorektor für den Bereich Karriere und Kooperation. Auf jeden Fall soll der „Zukunftstag“, auch ohne Pandemie, ein fester Bestandteil des Studienbeginns an der HfWU bleiben.

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