Projektmanagement auf dem Prüfstand

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- Absolventin der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) für Abschlussarbeit mit Deutschem Studienpreis Projektmanagement ausgezeichnet -

Wie kann ein Projekt am besten gemanagt werden: klassisch, agil oder in einer Kombination von beidem? Diese Frage beantwortete Ann-Kathrin Rank in ihrer Bachelorarbeit an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU). Für ihre Studie erhielt sie den Deutschen Studienpreis Projektmanagement.

Das klassische Projektmanagement geht davon aus, dass am Anfang eines Projektes ein definiertes Ziel beschrieben und geplant werden kann, wie dies erreicht wird. Komplexe Vorhaben mit einer Vielzahl unvorhersehbarer Anforderungen und Änderungen machen die längerfristige Planbarkeit jedoch schwierig. Dessen ist man sich bei der Wüstenrot & Württembergische-Gruppe (W&W) wohl bewusst. Hier wird daher schon lange auf einen planorientierten Ansatz mit anpassbaren und fortlaufend justierbaren Elementen gesetzt – eine hybride Vorgehensweise also. In der Praxis, so die Erfahrung bei der W&W-Gruppe, gibt es seit einiger Zeit kein Entweder-oder mehr, sondern vielmehr ein Sowohl-als-auch mit unterschiedlichen Ausprägungsstufen und Agilitätsgraden. Dieses Zusammenspiel nahm Ann-Kathrin Rank in ihrer Abschlussarbeit im Studiengang Gesundheits- und Tourismusmanagement an der HfWU unter die Lupe – theoretisch und in der Praxis bei W&W. In der Gruppe „KEA Projektberatung & -methodik“ innerhalb der Abteilung „Konzernentwicklung und Betriebsorganisation“ hat sie Abläufe im Projektmanagement untersucht.

 „Der Praxisbezug war mir wichtig und so wollte ich die Bachelorarbeit auf jeden Fall in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen schreiben“, blickt Rank zurück. Durch die Betreuung bei W&W und den konkreten Einbezug in die Abläufe des Projektmanagements erhielt die Studentin wichtige Impulse. „Ohne diesen Input wäre die Arbeit in der Form nicht entstanden“, so Rank. Darüber hinaus organisierte die Absolventin einen eigenen Workshop. Dort stellte sie die in ihrer Arbeit vorgestellten Modelle zur Diskussion. Gemeinsam wurden auf dieser Basis passende Kriterien für den Konzern abgeleitet.

Auf wissenschaftlicher Seite hat an der HfWU Prof. Dr. Steffen Scheurer die Bachelorarbeit begleitet. Das gesteckte Ziel der Arbeit bestand darin, ein Modell für ein jeweils passendes Projektdesign bei der W&W-Gruppe zu entwerfen. So sollte geklärt werden, ob ein konkretes Projekt besser mittels einer herkömmlichen oder besser mittels einer agilen Vorgehensweise oder gegebenenfalls hybrid abgewickelt werden sollte. „Die Passung von Projekt und Abwicklungsmethodik wird von Ann-Kathrin Rank vollkommen zu Recht als wesentliche Voraussetzung für ein erfolgreiches Projektmanagement verstanden. Entsprechend schlägt sie vor, eine zusätzliche Phase ‚Projekt aufsetzen‘ in das Phasenmodell der W&W-Gruppeaufzunehmen“, erläutert Scheurer. „Der ausgearbeitete Vorschlag kann von der W&W-Gruppetatsächlich in die Praxis umgesetzt werden. Mehr kann von einer Bachelorarbeit nicht erwartet werden“, so die Bewertung des HfWU-Professors.

Der praktische Wert und die wissenschaftliche Klasse der Abschlussarbeit haben nicht nur die Projektverantwortlichen der W&W-Gruppe und Scheurer überzeugt. Die Jury des Deutschen Studienpreises Projektmanagement hat die Studie mit einem ersten Preis in der Kategorie Bachelorarbeit ausgezeichnet. Den mit 1.000 Euro dotierten Preis vergibt die Deutschen Gesellschaft für Projektmanagement (GPM). 

Ihrem Bachelor-Thema ist Rank nach dem Abschluss an der HfWU treugeblieben. Heute arbeitet sie im Project Management Office in einem Unternehmen, das auf die Entwicklung von biopharmazeutischen Produktionsanlagen spezialisiert ist.

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