Prof. Herbes auf der Tagung „Biomasse in zukünftigen Energiesystemen – Post EEG“

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Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe richtete am 30. und 31. März die Online-Tagung „Biomasse in künftigen Energiesystemen – Post EEG“ aus. Prof. Dr. Carsten Herbes von der HfWU referierte dort über Bioenergie im Wärmesektor und moderierte die anschließende Expertendiskussion.

Bioenergieträger wie Holz oder Biogas machen heute 86% der Wärmeerzeugung aus Erneuerbaren Energien in Deutschland aus. Für viele Biomasseanlagen endet aber die Förderung über garantierte Einspeisevergütungen aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz schon in wenigen Jahren. Gleichzeitig hat Deutschland beim Einsatz Erneuerbarer Energien im Wärmebereich aber noch einen großen Aufholbedarf: nur ca. 15% der Wärme und Kälte stammt aus Erneuerbaren Energien, im Strombereich sind es schon über 40%. Diese herausfordernden Ausgangsbedingungen stellte Prof. Herbes in seinem Einführungsvortrag dar und konnte hierbei auch auf eigene Forschungsergebnisse der HfWU zurückgreifen, wo er sich schon länger mit Bioenergie beschäftigt.

Im Vortrag und der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass die existierenden Biogasanlagen, die heute direkt an der Anlage ihr Biogas verstromen, kaum noch zusätzliche Potenziale haben, mehr Abwärme zu nutzen. Zu weit sind mögliche Wärmenutzer entfernt, zu gering ist die Zahlungsbereitschaft der Kunden. Eine Chance liegt aber darin, einen Teil der existierenden Anlagen umzurüsten, das Biogas zu Biomethan aufzubereiten und dieses ins Erdgasnetz einzuspeisen. Das Biomethan kann dann in Erdgasheizungen ohne technische Umbauten genutzt werden.

Ein weiteres Potenzial liegt in der Kombination von Biomethan mit Power-to-Gas. In Power-to-Gas-Anlagen wird überschüssiger Strom aus Windkraft- und Photovoltaikanlagen genutzt, um Wasserstoff zu erzeugen. Dieser kann dann mit dem CO2 aus der Biogasaufbereitung zu erneuerbarem Gas kombiniert werden, das anschließend ins Erdgasnetz eingespeist wird. Genau an diesem Konzept arbeiten Benedikt Rilling und Prof. Carsten Herbes im Forschungsprojekt (BGA-PtG)2 zusammen mit mehreren Partnern.

 

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