Jedes wissenschaftliche Bestreben beruht auf einer bestimmten Annahme über die menschliche Natur. Es werden zwei Auffassungen von der menschlichen Natur verglichen und gegenübergestellt. Ein utilitaristischer, naturalistischer Humanismus: dieser vertritt die Auffassung, dass die menschliche Natur materialistisch ist; und ein aristotelisch-thomistischer-Humanismus: der die Auffassung vertritt, dass die menschliche Natur sowohl materialistisch als auch spiritualistisch ist. Die letztere Sichtweise erfasst und erklärt die metaphysischen Realitäten der menschlichen Natur besser. Die Rolle der Tugenden und ihre Anwendung in der Managementpraxis wird immer mehr angewandt. Die Mechanismen der Organisationspolitik und die Auswirkungen auf das Management hängen davon ab, welche Sichtweise der menschlichen Natur man annimmt. Das Versäumnis, die Tugenden und die ethischen Grundsätze des Naturrechts in die Managementpraxis zu integrieren, gefährdet die Stabilität und das Überleben des Unternehmens, da sie erforderlich sind, um die dysfunktionalen Aspekte und ethischen Defizite der derzeitigen Geschäftsphilosophie zu korrigieren.
Diese Aspekte der Ethik hat Herr Prof. Dr. Surendra Arjoon bei seinem Besuch an der HfWU am Standort Geislingen den Studierenden im Bachelorstudiengang Wirtschaftsrecht lebendig anhand von aktuellen Beispielen vermittelt. Sein Exkurs zu den bekannten Philosophen und Poeten fand ebenfalls großes Interesse. Der Gastvortrag fand bei Frau Prof. Dr. Heike Mayr-Lang im Rahmen der Reihe Business Law Talks – Forum Wirtschaftsrecht statt und war komplett in englischer Sprache.