Forschung ist wichtig – auch an der HfWU!

Veröffentlicht am

Prorektorin für Forschung und Transfer Prof. Dr. Carola Pekrun

Viele Ideen und Vorschläge wurden beim Strategieworkshop von den Hochschulangehörigen eingebracht und intensiv diskutiert. Doch wie geht es nach dem Strategieworkshop weiter? Was soll umgesetzt werden und was nicht? Was findet Eingang in den Struktur- und Entwicklungsplan? In dieser kleinen Reihe beantworten die einzelnen Panelleiter drei Fragen zum weiteren Vorgehen. Diesmal im Interview: Prof. Dr. Carola Pekrun, Prorektorin für Forschung und Transfer.

Bei Ihrem Panel im Strategieworkshop haben Sie sich auf das Thema der nachhaltigen Entwicklung fokussiert. Weshalb wird es im Unterschied zum vorherigen SEP im kommenden SEP kein eigenes Kapitel zum Thema „Nachhaltige Entwicklung“ geben?

C.P.: „Nachhaltige Entwicklung“ ist ein Querschnittsthema, das in allen Kapiteln des SEP präsent ist: bei Studium und Lehre, bei Verwaltung, beim Klimaschutzkapitel und natürlich auch bei Forschung und Transfer. Dieser enge Bezug zur nachhaltigen Entwicklung in jedem Kapitel liegt an der Nachhaltigkeitsstrategie, die zusammen mit dem Arbeitskreis Nachhaltige Entwicklung (AKN) von Rektorat und Hochschulrat in Abstimmung mit allen Bereichen entwickelt wurde. Ich habe mich in meinem Panel mit dem Thema der nachhaltigen Entwicklung in Bezug auf Forschung und Transfer auseinandergesetzt und Ideen gesammelt, wie das Profil in dieser Hinsicht weiter geschärft werden kann. Diese Ideen wurden dann auch in den SEP aufgenommen.

Ihr Prorektorat hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt. So soll zum Beispiel die Anzahl der (peer-reviewed) Publikationen und die Anzahl der Forschungsmittel erhöht werden. Derzeit verteilen sich die (peer-reviewed) Publikationen sowie die Forschungsmittel auf wenige Professor:innen. Wie kann eine Steigerung überhaupt erreicht werden?

C.P.: Genau, das ist die Crux. Für die Planung der Ziele stand ich in sehr engem Austausch mit den Institutsleiter:innen, dem Prorektor für Karriere und Kooperation und den im Transfer aktiven Personen. Seit Mai 2015 haben wir in zwölf Sitzungen die Grundlagen für den SEP erarbeitet, d.h. der SEP hat sehr viel Fundament. Die Professor:innen, die Drittmittel einwerben und Publikationen veröffentlichen, leisten bereits sehr viel. Aber wir sind der Überzeugung, dass wir uns noch steigern können, dafür müssen aber weitere Professor:innen für Forschungsaktivitäten gewonnen werden. Deshalb wünschen wir uns, dass gezielt Professor:innen an die HfWU neu berufen werden, die bereits über Forschungserfahrung verfügen und sich im Bereich Forschung und Transfer engagieren möchten. Dafür wäre es wichtig, dass das hochschulinterne Anreizsystem für Forschungsaktivitäten weiterentwickelt wird. Auch soll der Mittelbau ausgebaut und ihnen mehr Möglichkeiten zum Publizieren gegeben werden. Und zuletzt soll das IAF strukturell und personell verbessert werden, damit die Akquisetätigkeit noch effizienter wird, insbesondere im Bereich Transfer.

An erster Stelle von HAWen steht natürlich die Lehre. Warum sollte eine HAW wie die HfWU überhaupt Forschung betreiben?

C.P.: Forschung ist wichtig – auch an HAWen und damit auch an der HfWU! Laut §2(1) des Landeshochschulgesetzes ist es die Aufgabe der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, anwendungsbezogene Forschung und Entwicklung zu betreiben. Durch Verknüpfung von Forschung und Lehre lernen junge Menschen wissenschaftliche Methoden anzuwenden. Wir haben es uns deshalb zum Ziel gesetzt, in den kommenden Jahren die Forschungs- und Transferaktivitäten stärker mit der Lehre zu verzahnen und dabei auch die Forschungsaktivitäten der Studierenden auszubauen. Forschung dient aber nicht nur der Lehre. Denn im Unterschied zu Universitäten dient Forschung und Entwicklung an HAWen primär der Generierung unmittelbar umsetzbaren Wissens. Damit haben die HAW einen besonderen Auftrag, den Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis, d.h. in die Wirtschaft, Kommunen und Gesellschaft zu gewährleisten und so einen direkten Beitrag für die Weiterentwicklung des fachlichen und gesellschaftlichen Umfelds zu leisten. Daher sollten wir als HAW junge Menschen dazu befähigen, dass sie seriöse Informationen von unseriösen unterscheiden und die für ihre Branche relevanten Informationen hieraus ableiten können.

Ansprechperson: Dr. Charlotte Kempf

 

News-Suche

News-Kategorien