Bedeutende Promotion zur landschaftlichen Schönheit als intuitivem Konstrukt

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Prof. Dr. Wende mit Silvio Hildebrandt und Prof. Dr. M. Roth (von li. n, re.)

Prof. Dr. Wende mit Silvio Hildebrandt und Prof. Dr. M. Roth (von li. n, re.) Foto: Catrin Schmidt

Am 12. Juli 2022 verteidigte Silvio Hildebrandt erfolgreich seine Dissertation mit dem Titel "Landschaftliche Schönheit als intuitives Konstrukt – Entwicklungen und Vergleich bundesweiter Bewertungsmodelle für das Landschaftsbild" an der Technischen Universität Dresden. Die Dissertation entstand in einem kooperativen Promotionsverfahren der Technischen Universität Dresden, dem IÖR und der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen.

Betreut wurde die Dissertation von Prof. Dr. Wolfgang Wende, Forschungsbereichsleiter im IÖR und Inhaber des Lehrstuhls für Siedlungsentwicklung an der TU Dresden, sowie von Prof. Dr. Michael Roth, Lehrstuhl für Landschaftsplanung, insbesondere Landschaftsinformatik an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen-Geislingen.

Silvio Hildebrandt untersuchte in seiner Arbeit das Schutzgut ‚Schönheit‘ der Landschaft aus der Begriffstrias‚ Vielfalt, Eigenart und Schönheit‘ von Natur und Landschaft nach § 1 Abs. 1 Nr. 3 des Bundesnaturschutzgesetzes. Damit hat er sich eines der am Schwierigsten zu erfassenden und zu bewertenden Schutzgüter des Naturschutzes ausgesucht. Für die Arbeit nutzt er eine große Stichprobe von bundesweit repräsentativen, d. h. zufällig ausgewählten Landschaftsfotos bzw. Fotostandorten. Zu diesen liegen im Rahmen einer Online-Umfrage, bei der es 3.557 Teilnahmen und rund 44.000 Einzelbewertungen gab, umfangreiche ‚subjektive‘ Bewertungsergebnisse zur Schönheit der Landschaftsausschnitte vor. Mit Hilfe von Indikatoren überträgt er dann die Ergebnisse zu den einzelnen Fotoausschnitten in einen flächenhaften Ansatz im GIS. Damit gelingt ihm eine flächendeckende Bewertungsübersetzung zum Landschaftsbild in Deutschland. Das Entscheidende der Arbeit ist, dass die wichtigsten, landschaftliche Schönheit beeinflussenden Faktoren bzw. Indikatoren in ihrer Bedeutung aufgezeigt werden. Dies kann in Zukunft auch für die konkrete Landschaftsentwicklung genutzt werden. Die räumliche Visualisierung der Landschaftsbildqualität, Schönheit‘ kann zudem deutschlandweit beim intensiven Ausbau erneuerbarer Energien nun viel besser berücksichtigt werden.

Das kooperative Promotionsverfahren wurde gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (MWK) im Landesprogramm zur Stärkung der Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Promotionsverfahren durch Förderung kooperativer (Einzel-)Promotionen und zur Förderung der Promotion besonders qualifizierter Absolventinnen und Absolventen von HAW, kurz HAW-Prom.

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