In ihrer Abschlussarbeit untersuchte Frau Frank mit einem Simulationsmodell wie sich die Höhenverschiebung der Baumgrenze mit dem Klimawandel in einem zentralalpinen Tal auf die dortigen geschützten Lebensräume und die traditionelle Alpwirtschaft auswirkt. Nach aufwändigen Recherchen und Interviews im Furggtal im Wallis (Schweiz) konnte Frau Frank das Modell für den gesamten Talraum sowie Klimawandel- und Landnutzungsszenarien parametrisieren. Erstmalig wurde mit dem Modell eine Landschaft von vielen Quadratkilometern untersucht, die sich über mehrere Vegetationszonen vom subalpinen Wald hinein in die heutige Mattenregion erstreckte. Das wichtigste Ergebnis kam unerwartet: Die dynamischen Computersimulationen ergaben keine allmähliche Höhenverschiebung der heutigen Vegetationszonen mit der Klimaerwärmung. Demgegenüber durchmischten sich die heute zonal getrennten Baumarten für einige Baumgenerationen (100 Jahre) im Zuge der Kolonisierung der heutigen Mattenregion, weil die Erwärmung wesentlich schneller erfolgte, als manche Baumarten entlang des Höhengradienten wandern konnten. Langsam ausbreitende Arten wurden von schnelleren „überholt“. Die Schlussfolgerung liegt nahe, dass der rasche Klimawandel im Gebirge wohl mehr wie eine großflächige Störung auf die Ökosysteme wirken wird und aus der Vergangenheit bekannte Vegetationsmuster (Höhenzonation der Waldgesellschaften in unserem Fall) aufbrechen kann.
Der Artikel konnte Open Access publiziert werden, gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und die HfWU. Herzlichen Dank dafür!
https://www.sciencedirect.com/journal/global-ecology-and-conservation/vol/37/suppl/C
(https://doi.org/10.1016/j.gecco.2022.e02140)
Ansprechpartner*in: Viktoria Frank & Prof. Dr.-Ing. Alexander Peringer