In der öffentlichen Diskussion dominieren Einzelmaßnahmen, wie die schnelle Einführung von E-Autos, Aufforstungsprojekte oder die Gewinnung von Windenergie. Es entsteht der Eindruck, als ob solche Einzelmaßnahmen den befürchteten Klimawandel verhindern könnten.
In den Lehrveranstaltungen der Professoren Herbes und Sailer lernen die Studierenden in einem Workshop mit dem vom MIT entwickelten Simulationstool En-ROADS, wie der globale Temperaturanstieg tatsächlich verhindert werden kann.
Schnell wird deutlich, dass eine starke Fokussierung auf einzelne Maßnahmen der falsche Weg ist. So zeigen die Simulationen, dass etwa die komplette Elektrifizierung des Transportsektors die Klimaerwärmung bis 2100 nur um 0,1 Grad begrenzt. Denselben Effekt hat eine drastische Steigerung der Aufforstung. Mit diesen beiden Maßnahmen betrüge der Temperaturanstieg bis 2100 voraussichtlich 3,4 Grad, was katastrophale Auswirkungen zur Folge hätte.
Die menschlichen Eingriffe und die Auswirkungen auf das Klima stellen vielmehr ein komplexes System dar. Und bevor in dieses System eingegriffen wird, muss es verstanden werden.
Die Studierenden lernen, wie die vielfältigen Hebel zur Begrenzung des Klimawandels miteinander vernetzt sind und wie sie eingesetzt werden sollten, um das 1,5 Grad-Ziel tatsächlich zu erreichen.
Sie erkennen, dass dies möglich ist und ihnen wird bewusst, wie die Interessengegensätze verschiedener Länder und Stakeholdergruppen eine globale Einigung erschweren. Die Kenntnisse dieser Zusammenhänge würden auch in Politik und Gesellschaft zu einer deutlichen Professionalisierung der Diskussion und zu effektiveren Maßnahmen führen.
Bei Interesse am En-ROADS-Workshop können Sie sich gerne an die Professoren Herbes oder Sailer wenden.