MBA = Mach's Besser Anders

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Prof. Gourge am Rednerpult

Prof. Dr. Klaus Gourgé

Damit unsere Unternehmen besser werden, müssen sie anders werden. Dafür sind Change Maker gefragt. Wie ein zeitgemäßes und vor allem zukunftsfähiges MBA-Studium aus unserer Sicht aussehen sollte, konnte ich in einem Interview auf dem MBA-Portal der Zeitschrift wisu erläutern, das eben erschienen ist.

Ihr Programm führt „Zukunftstrends“ im Titel. Bilden Sie da Wahrsagerinnen und Propheten aus?
Gourgé: Weder noch. Und es gibt auch keine Glaskugel geschenkt, sorry.
Sondern?
Gourgé: Eine Art mentales Navigationssystem, das die Studierenden aus dem Verständnis der Megatrends entwickeln, und ein Frühwarnsystem für alle relevanten Veränderungen, die das eigene Business betreffen können. Das sind extrem nützliche Tools und Skills in dieser Zeit tiefgreifender Transformation, die vor uns liegt.
Das wichtigste Lernziel in einem Satz?
Gourgé: Zu verstehen, dass es die Zukunft nicht gibt. Es gibt viele mögliche Zukünfte, daher können und sollten wir entscheiden, welche dieser Zukünfte wir wollen, welcher Pfad von heute aus dahin führt, und welche Future Skills mir persönlich auf diesem Weg helfen. Okay, das waren zwei Sätze.
Der Abschied vom Gewohnten löst nicht bei allen Menschen Begeisterung aus.
Gourgé: Bei unseren Studierenden schon. Es ist offensichtlich, dass unsere bisherige Art zu wirtschaften nicht zukunftsfähig ist. In praktisch allen Branchen suchen Unternehmen ihren Weg in eine nachhaltige Zukunft und zudem nach Nachwuchskräften mit dem entsprechenden Mindset. Unsere Losung lautet: Auf nach Neu-Land! Es gilt, die Dinge anders zu machen, damit sie besser werden.
Nachhaltigkeit ist der zweite Schwerpunkt Ihres MBA-Programms: Gefühlt kommt jede Woche ein neuer Nachhaltigkeits-Master auf den Markt.
Gourgé: Im Prinzip ist das prima. Jedenfalls dann, wenn der Inhalt hält, was das Etikett verspricht. Nachhaltigkeit wird früher oder später das neue „Normal“. Es ist definitiv kein Hype und kein Mode-Trend, sondern die Basis für das Management von morgen.  
Haben Sie keine Sorge, dadurch ein Alleinstellungsmerkmal zu verlieren?
Gourgé: Ach nein. Unser Alleinstellungsmerkmal ist die systematischen Zusammenschau der Nachhaltigkeitsthemen mit all den anderen Megatrends und Future Skills: Digitalisierung und KI, Sharing Economy und Kreislaufwirtschaft, Mobilitäts- und Energiewende, Social Innovation und Purpose Driven Economy, Resilienz und Selbstwirksamkeit …  Man kann sich diesen  MBA als eine Art Trainingslager für die Transformation vorstellen.
Ein weites Feld und damit eher nichts für Spezialisten.
Gourgé: Ja und nein. Die Studierenden bringen natürlich Spezialwissen mit, aus ihrem Erststudium und ihrer Berufserfahrung in unterschiedlichsten Branchen und Funktionen. Aus der Vielfalt dieser Blickwinkel entsteht dann in der Zusammenarbeit ein deutlich besseres Verständnis für die Komplexität der Aufgaben, mit denen es Führungskräfte heute und erst recht morgen zu tun haben. So verstehe ich jedenfalls den Sinn und Nutzen eines MBA-Programms.
Wie arbeitet man während des Studiums zusammen?
Gourgé:  Wir haben alle nach den Corona-Lockdowns gefragt, was besser wieder in Präsenz vor Ort und was als Online-Format stattfinden sollte. Das Ergebnis ist eine Mischung aus beidem, quasi das Beste beider Welten. Unabhängig davon werden Kooperation statt Konkurrenz, gemeinsames Problemlösen, Reflektieren und Teambuilding bei uns großgeschrieben. Der MBA als Einzelkämpfer-Ausbildung war schon immer ein Missverständnis. MBA = Management? Besser! Anders!

 ( Online: https://www.wisu.de/reports/rep-int/NuertingenGourge.html )

 

 

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