Sprachphilosophie

Datum und Veranstaltungsort: 17.10. – 18.10.2018 | 15:45-18:45 | Geislingen, Parkstr. 4, Campus Geislingen, Pa4 401 | Termin für Kalender exportieren (iCal .ics)

Referent: Anton Schmitt M.A., Philosoph

Sprache im engeren Sinn geht einher mit hörbaren oder sichtbaren Dingen in der Welt. Nun besitzen aber einige unter z. B. den Geräuschen, die wir wahrnehmen eine Bedeutung. In diesem Sinne weisen sie über ihre bloß sinnliche Wahrnehmbarkeit hinaus. Was etwas bedeutet, kann nicht einfach gehört oder gesehen werden, sondern muß „verstanden“ werden. Die zugrundeliegenden akustischen oder visuellen Sinneseindrücke werden zu „Zeichen“, sie verweisen über sich hinaus und be-deuten etwas. Was also ist das eigentlich, „sprachliche Bedeutung“ - Damit Sprache überhaupt verstanden wird, braucht es offensichtlich mehr als blosse „Sensoren“, nämlich ein „verständiges“ Bewußtsein. Aber was heißt das eigentlich, dass ein kompetenter Sprecher ein Wort versteht – das er überdies vielleicht noch nicht gehört hat?, oder daß eine Frage eine Frage ist und eine Information eine Information?

 

1) Mi. 17.10.2018: „opener“-Sitzung Hass-Redner und „Bullshitter“ – Leeres Gefasel und gehaltvolle Rede

Kann man mit bösartiger Rede jemanden verletzen? Was versteht H.G. Frankfurt unter Menschen, die Bullshit reden? Gibt es hierzu auch bereits bei Platon eine frühen Ansatz? – Und wie wäre eine gehaltvolle Rede bzw. eine echt gelingende Kommunikation zu unterscheiden?

zu Gast: Ruben Wolff, (Online-)Redakteur (Südwest-Presse, GZ). "Hass-Redner im Internet"

Diese wollen einschüchtern und gehen dabei teilweise sehr strategisch vor. Wolff stellt Einschüchterungstaktiken vor. Im Blick auf Byung-Chul Hans Theorie der Austreibung des Anderen will Wolff zeigen, wie sehr der Narzissmus im Netz gedeiht. Im Blickpunkt steht für Wolff der Missbrauch der Wahrheit. Dabei ist gerade in der Internetgesellschaft als Wissens- und Informationsgesellschaft die Chance so groß wie nie, an der Demokratie teilzunehmen und ein neues politisches Bewusstsein zu schaffen. Doch die Möglichkeiten dazu werden aus einer Vielzahl an Gründen bislang nicht verwirklicht: statt Freiheit herrschen Voreingenommenheit und ein Krieg jeder gegen jeden.

2) Mi. 31.10.2018: Die Repräsentations-Theorie der Sprache

Wie lernen wir überhaupt sprechen? Was ist dabei als „Anlage“ immer schon vorauszusetzen? Auf was bezieht sich eigentlich die Bedeutung sprachlicher Ausdrücke? - Augustinus hat hier eine Antwort vorgelegt. Wir verfolgen diesen Ansatz über u.a. Platon und Aristoteles zu zeitgenössischen Denkern wie Chomsky, Fodor und Putnam.

3) Mi. 14.11.2018: Wittgenstein’s Früh- und Spätphilosophie der Sprache.

Im Anschluss an seine Kritik der Repräsentationstheorie lernen wir seine Gebrauchstheorie der Sprache (Stichwort: „Sprachspiele“) kennen. Dies kontrastieren wir mit dem verhaltenstheoretischen Ansatz von Quine.

4) Mi. 28.11. 2018: Schafft Sprache auch eine eigene Wirklichkeit?

Die Theorie sprachlichen Handelns („Sprechakte“) bei Austin und Searle. Und zum Abschluß widmen wir uns der Frage: Haben auch Tiere eine Sprache? Und wenn „JA“, in welchem Sinn? Zur Differenz tierischer und menschlicher Sprachlichkeit.

Anton Schmitt steht seit fast 40 Jahren in Diensten der Philosophie. Sein Studium absolvierte er bei den Jesuiten in München und der Universität Bonn. Seit 1991 ist er an der FernUniversität in Hagen und in der Erwachsenenbildung tätig. anton.schmitt@no spamhfwu.de

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