Planung und Ethik - Darf jeder bauen und fahren wie er will?
Datum und Veranstaltungsort: 11.04. – 12.04.2018 | 19:30 – 21:00 Uhr | 72622 Nürtingen, Sigmaringer Str. 25, CI10 012 | Termin für Kalender exportieren (iCal .ics)
Hochschule im Dialog: "Platz da! Aber wofür?"
Anmerkungen zur Stadt- und Verkehrsplanung von morgen
Leitung der Reihe: Prof. Dr. Albrecht Müller
Referent: Prof. Dr. Albrecht Müller, Abschiedsvorlesung
Gewerbegebiete, Wohngebiete und Straßen dehnen sich auf Kosten von Natur und Landschaft aus. Feinstaub belastet die Luft. CO2 beschädigt die Atmosphäre. Die räumliche Planung muss hierauf reagieren. Zunächst bieten sich Effizienzstrategien an: Die Grundstücke können besser ausgenutzt werden: drei Stockwerke mit Tiefgarage statt einem Stockwerk mit Parkplatz. Auch Konsistenzstrategien helfen weiter: Stoffströme, die mit der Natur besser verträglich sind, z. B. Elektroantrieb statt Verbrennungsantrieb. Beide Strategien kommen aber an ihre Grenzen. Auch Elektroautos benötigen Straßen und wir können nicht endlos in die Höhe bauen. Damit stellt sich die Frage nach der Suffizienz: Müssen wir unsere Bedürfnisse einschränken? Gewiss, jeder kann für sich entscheiden, dass er bescheidener leben will. Wenn aber alle anderen so weitermachen wie bisher, bleibt der Verzicht des Einzelnen wirkungslos, was die Motivation zum Verzicht untergräbt. Wenn jedoch Regeln sicherstellen, dass sich alle am Verzicht beteiligen, dann stellt sich eine Wirkung ein. Damit stehen wir vor der Frage: Darf man anderen Menschen vorschreiben, wie sie leben sollen? Darf jeder bauen und fahren wie er will? Der Vortrag skizziert, wie zwei Großmeister der Ethik – Aristoteles und Kant – über diese Frage denken.
Anmeldung
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