Im Dialog mit proBiene – Bienenschutztagung an der HfWU

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Lilith Stelzner und Werner Kunz bei der Panel-Diskussion.

Tobias Miltenberger von proBiene.

- Tagung „Volksbegehren Artenschutz Rettet die Bienen“ in Nürtingen; Organisator Junge DLG -

NÜRTINGEN (hfwu). Unter dem Titel „Volksbegehren Artenschutz Rettet die Bienen in Baden-Württemberg – Auswirkungen auf die heimische Landwirtschaft“ hat die Junge DLG eine Vortragsveranstaltung mit Panel-Diskussion mit Vertretern aus den betroffenen Bereichen organisiert. Bei der Veranstaltung an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) in Nürtingen waren sich alle Teilnehmenden der Panel-Diskussion einig: eine umsetzbare Lösung kann nur im gegenseitigen Dialog gefunden werden.

Vor Beginn der Panel Diskussion wurde das Zustandekommen und Motivation des Volksbegehrens aus der Sicht von Tobias Miltenberger, Mitgründer und Geschäftsführer von proBiene, vorgestellt. Er weist auf die Krefelder Studie aus dem Jahr 2017 hin, die zum ersten Mal die „gravierenden Auswirkungen des Insektensterbens aufzeigt, mit einem Rückgang von 75 Prozent über die letzten 25 Jahre.“ Weitere Studien nach 2017 belegen, wie weit der Insektenrückgang bereits fortgeschritten ist.

Der Hauptschwerpunkt des Volksbegehrens liegt im landwirtschaftlichen Kontext. Miltenberger räumt jedoch ein, dass es noch weitere Punkte gibt, die das Insektensterben beeinflussen, wie die Flächenversiegelung und die Klimaerwärmung. Er erklärt jedoch, dass die Landwirtschaft ein wichtiger Punkt sei, bei dem wir direkt im Land etwas bewirken könnten.

Miltenberger betonte in seinem Vortrag auch: „Es ist wichtig in den Dialog zu gehen, weil wir gemerkt haben, dass es große Spannungen im Land gibt und wir möchten miteinander sprechen.“

Im Anschluss sprach Werner Kunz, Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Karlsruhe, in der Hoffnung mit dem Eckpunktepapier eine für alle verträgliche Form zu finden. Das Volksbegehren in seiner jetzigen Form bezeichnet er als „Affront gegen die Landwirtschaft“. Die im ursprünglichen Volksbegehren „geforderten Maßnahmen würden viele Betriebe in ihrer Existenz bedrohen, vielen würde sogar das Aus drohen“.

Kunz sieht aber auch die Wünsche der Gesellschaft und erklärt: „Die Gesellschaft will eine Reduktion des Pflanzenschutzes, das haben wir erkannt und wir sind auch bereit etwas zu tun. Wir haben verstanden und versuchen hier soweit zu reduzieren, dass wir auch einen „normalen“ Ertrag erzielen können.“ Abschließend wurde von allen Teilnehmenden betont, dass nur der gemeinsame Dialog zu einer umsetzbaren Lösung führen kann.

Neben Miltenberger und Kunz zählten zu den weiteren Panel-Teilnehmenden Dr. Konrad Rühl (Leiter der Abteilung Landwirtschaft im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz), Hans Holland (stellvertretender Vorsitzender Naturland Baden-Württemberg), Lilith Stelzner (Naturschutzreferentin des Landesverbandes BUND) und André Riehle (2. Vorsitzender des Bezirksimkervereins Filder). Moderiert wurde die Diskussion von Thomas Wehinger (NACCON GmbH). Am 18.12.19 treffen sich Umweltminister Franz Untersteller, Agrarminister Peter Hauck und die Verbände für eine finale Entscheidung zum Eckpunktepapier.

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