Das Projekt GeBindE

Die HfWU schreibt seit 2024 interne Schwerpunktprofessuren aus. Professor:innen der HfWU können auf Antrag zu Schwerpunktprofessor:innen bestellt werden. Die durch Schwerpunktprofessor:innen bearbeiteten Projekte sollen die Stärke der HfWU in Lehre, Forschung und Transfer strategisch vertiefen. Je nach Ausschreibung stehen Lehre, anwendungsbezogene Forschung oder Wissenstransfer im Fokus. Die eingereichten Schwerpunktprojekte werden von einer eigens für die Ausschreibung gebildeten Fachjury im zweistufigen Wettbewerbsverfahren nominiert.

Voraussetzungen sind, dass Studierende und der wissenschaftliche Nachwuchs in die Projektarbeit aktiv einbezogen werden.

Weiterhin sollen möglichst viele Professor:innen der HfWU schlussendlich davon profitieren und die Professuren entlang der Nachhaltigkeitsstrategie der HfWU sein.

1. HAW-Professur mal anders: Drei Jahre viel Zeit für Forschung und Transfer durch Reduktion der Lehrdeputate (bis zu 5 SWS)
2. Auszeichnung: die eigene fachliche Expertise und ein überzeugendes Konzept werden von einer internen Fachjury im Wettbewerbsverfahren ausgewählt
3. Selbstwirksamkeit: Lehre, Forschung und/oder Transfer der HfWU werden nach eigenen Vorstellungen dauerhaft an der HfWU ausgebaut
4. Vernetzung: fakultäts- und institutsübergreifend wird mit Schnittstellen und Zielgruppen zusammengearbeitet

Die eingereichten Projekte werden in einem zweistufigen Wettbewerbsverfahren von einem fachlich zur Ausschreibung passenden Auswahlgremium nominiert und durch das Rektorat beschieden. Entscheidend sind neben der thematischen Passung und den Qualifikationen der Antragstellenden

1. der Innovationsgrad des Vorhabens
2. der erwartete Beitrag zur Vertiefung von Kompetenzen der HfWU in Lehre, Forschung bzw. Transfer
3. die Güte des hochschulinternen Kommunikationskonzepts.

Thema: „Stärkung des Leitthemas Nachhaltige Entwicklung in Forschung und Transfer“

Laufzeit WS 2025/26-SoSe 2028

Die Schwerpunktprofessur stärkt Grundlagen, Strukturen und Sichtbarkeit des strategischen Leitthemas Nachhaltige Entwicklung (NE) der HfWU in Forschung und Transfer. Es schließt Forschendes Lernen von Studierenden zum Thema NE sowie Transfer nach außen wie nach innen ein.

Schwerpunkte können sein:

• Vernetzung der Forschenden und Lehrenden zum Thema
• Erhöhung der Publikationstätigkeit, Drittmittelakquise, Wissenstransfer
• Aufbau interdisziplinärer Nachwuchsgruppen
•  Befähigung zum Aufbau inter- und transdisziplinärer Forschungsvorhaben oder Reallaboren zum Thema

Projekt: KlaSta. Klimaanpassung in der Stadtplanung.

Prof. Dr.-Ing. Robin Ganser (Studiendekan Bachelorstudiengang Stadtplanung, Professor FUGT)

Das Projekt „Klimaanpassung in der Stadtplanung“ (KlaSta) soll die Förderung nachhaltiger Entwicklung im Rahmen der Bildung für Verantwortung bei Studierenden fördern. Das Projekt unterstützt Studierende darin,

• zukunftsfähig im Sinne der Nachhaltigkeitsziele ausgewählter SDGs zu denken,
• Nachhaltigkeitskompetenzen zu erwerben,
• methodisches Wissen anzueignen, um bei verschiedenen Öffentlichkeiten Diskurse darüber anzuregen
• transdisziplinär zu arbeiten.

KlaSta führt zu diesem Zweck Forschung- und Transferprojekte durch, die sich auf Klimaanpassung mit Flächenbezug konzentrieren, insbesondere Starkregenmanagement und Starkregenresilienz in der Planungspraxis. Forschende, Lehrende, Studierende und Praxispartner sind aktiv daran beteiligt.

Jury Schwerpunktprofessur Stärkung des Leitthemas Nachhaltige Entwicklung in Forschung und Transfer

Prof. Dr. Christian Arndt

Prof. Dr. Maria Müller-Lindenlauf

Prof. Dr. Ulrich Sailer

Prof. Johannes Junker

Prof. Dr. Petra Hutner

Jury Schwerpunktprofessur Digitalisierung in der Lehre

Dr. Ellen Fetzer

Prof. Dr. Dirk Funck

M.Sc. Johannes Fuchs

Prof. Dr. Pascale Stephanie Petri

Jury Schwerpunktprofessur Verknüpfung von Forschung und Transfer mit der Lehre

Prof. Dr. sc. agr. Jürgen Braun

Prof. Dr. Daniela Fischer

M.Sc. Johannes Fuchs

Prof. Dr. Carsten Herbes

Prof. Dr. Petra Hutner

Prof. Dr. rer. Nat. Mirijam Gaertner

Die Tandem-Professur bietet talentierten Nachwuchskräften die Chance, den Weg zur Professur gezielt zu gehen – auch wenn noch eine der formalen Voraussetzungen für eine Berufung auf eine Vollzeitprofessur fehlt.

Während für eine reguläre Professur alle Einstellungsvoraussetzungen gemäß § 47 LHG erfüllt sein müssen (berufungsfähig /„professorabel“), richtet sich die Tandem-Professur an Personen, die genau eines dieser drei Merkmale noch nicht vollständig nachweisen können:

1. Pädagogische Eignung
2. Besondere Befähigung zur wissenschaftlichen Arbeit (Promotion)
3. Ausreichende Berufspraxis außerhalb der Hochschule

Das fehlende Qualifikationsmerkmal wird im Ausschreibungstext klar benannt – so haben alle Bewerber:innen auf dieselbe Tandem-Professur die gleichen Voraussetzungen.

Je nachdem, welches Qualifikationsziel während der Laufzeit erreicht werden soll, gibt es drei Tandem-Tracks:

• Promotionstrack: Erwerb der Promotion
• Praxistrack: Erreichen der erforderlichen Berufspraxis
• Lehrtrack: Nachweis pädagogischer Eignung

Ziel ist es, innerhalb der Tandem-Professur die noch fehlende Qualifikation zu erwerben und damit die Berufungsfähigkeit für eine Vollzeitprofessur zu erreichen.

Die Tandem-Professur ist befristet und wird unterhälftig oder im Nebenamt ausgeübt.
Sie ist immer mit einer Tätigkeit bei einem Kooperationspartner verbunden, die
mindestens 51 % und höchstens 80 % einer Vollzeitstelle umfasst.

Dieses enge Zusammenspiel von Hochschule und Partnerinstitution – also das „Tandem“ – ermöglicht den Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Praxis und fördert die individuelle Qualifizierung.

Die Tandem-Professur ist im § 47 Landeshochschulgesetz (LHG) verankert. Dort heißt es sinngemäß:

Professor:innen können auch berufen werden, wenn sie eine der in § 47 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2–4 genannten Voraussetzungen (Promotion, pädagogische Eignung oder Berufspraxis) noch nicht erfüllen – sofern die Berufung dazu dient, genau diese Qualifikation im Rahmen der Tätigkeit zu erwerben.

• Prof. Simone Bergande, Tandemprofessur Leadership und Coaching Kooperationspartner: compassio Gruppe B.V.& Co.KG
• Prof. Katharina Hums, Tandem-Professur für Gesundheitspsychologie 
  Kooperationspartner: Salo GmbH
• Prof. Caroline Raps, Tandem-Professur für Organisationspsychologie und Organisationsentwicklung
  Kooperationspartner: Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO
• Prof. Katrin Röhlig, Tandem-Professur für Theatertherapie
  Kooperationspartner: Klinikum Christophsbad GmbH, Klinik für Psychotherapie 
• Prof. Andrea Spielvogel, Tandem-Professur für Künstliche Intelligenz in der Unternehmenspraxis
  Kooperationspartner: Spielvogel AI GmbH
• Prof. Aylin Yanik, Tandem-Professur für Theatertherapie
  Kooperationspartner: LVR-Klinik Bedburg-Hau

Publikation zum Modell

Ergebnisse aus dem FH-Personal-Programm: Band 1: Qualifizierung für HAW-Professuren durch Tandemprogramme und Talent Management

Der Sammelband gibt Einblicke in innovative Tandemprogramme, neue Professurmodelle und Talentmanagement-Initiativen an Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Beteiligt an der Erstellung der insgesamt 21 Beiträge waren Vertreter von 26 Hochschulen, unter anderem der HfWU. Der Beitrag von Dr. Nina Luchterhand zusammen mit Prof. Dr. Dirk Stendel hat den Titel „Die Tandem-Professur im Promotionstrack - im Detail ein Drahtseilakt. Ein Praxisbericht aus Baden-Württemberg“.

Download der Publikation

Pressemeldungen der HfWU

• Pressemeldung: Tandem-Professur: Vorreiter auf dem Promotionstrack