Torfausstieg im Hobbygarten: Informationskampagne und Eyetracking-Studie auf Gartenschauen

Veröffentlicht am
5 Menschen vor Plakaten zum HOT Projekt

Benedikt Rilling im Gespräch mit interessierten Hobby-GärtnerInnen auf der Bundesgartenschau in Mannheim (Bild: Graziela Kronbauer, Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft)

mit Blumen bepflanzte Gläser

Projekt-Infostand auf der Landesgartenschau in Balingen (Bild: Benedikt Rilling)

5 verschiedene Säcke mit Erde

Eyetracking-Setup im simulierten Gartenmarkt (Bild: Benedikt Rilling)

Wie können Hobby-Gärtnerinnen und -Gärtner überzeugt werden, torffreie Pflanzenerden zu nutzen? Um diese Frage dreht sich das Modell- und Demonstrationsvorhaben HOT („Hobby-Gartenbau mit torfreduzierten und torffreien Substraten auf Basis nachwachsender Rohstoffe“), das seit April 2022 am ISR läuft. Im Zuge des Projekts ist das Projektteam um Projektleiter Benedikt Rilling diesen Sommer auf diversen Gartenschauen unterwegs. Der Auftrag dort: Informieren und weitere Daten erheben.

Im ersten Jahr der Projektlaufzeit hat das Team bereits erfolgreich Daten zur Motivation und zum Kalkül von Hobby-GärtnerInnen beim torffreien Gärtnern erhoben: Neben einer großen Interview-Studie wurde ein sog. Q-Sort-Experiment durchgeführt sowie Daten aus einem sog. Choice-Experiment akquiriert. Gewappnet mit diesen empirischen Erkenntnissen wurde nun eine breit aufgestellte Informationskampagne konzipiert: Das Projektteam informiert gezielt Hobby-GärtnerInnen auf Gartenschauen über Torfalternativen sowie über Herausforderungen bei deren Einkauf und Anwendung. Hierfür waren Holger Braun und Benedikt Rilling mit Unterstützung von studentischen Hilfskräften bereits auf der Bundesgartenschau in Mannheim sowie den Landesgartenschauen in Balingen und Höxter. Weitere Stationen sind in Fulda und Freyung geplant.

Der Einsatz auf den Gartenschauen beschränkt sich allerdings nicht nur auf das Bereitstellen von Informationsmaterialien: Das Projektteam erhebt mittels eines sog. Eyetracking-Experimentes das genaue Verhalten von Hobby-GärtnerInnen beim Kauf von Blumenerde. Hierfür wird auf allen Gartenschauen eine Einkaufssituation im Gartenmarkt simuliert in der sich die Teilnehmenden für eine Erde entscheiden müssen. Während dieser Entscheidung wird das Sichtfeld sowie der Blickverlauf der Teilnehmenden erhoben. In der Analyse kann so festgestellt werden, welche Aspekte (nicht) wahrgenommen werden und wie sich diese auf das Entscheidungsverhalten auswirken. Basierend auf diesen Erkenntnissen können noch präzisere Handlungsempfehlungen und Informationsmaterialien abgeleitet werden.

Das Vorhaben HOT wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) als Projektträger gefördert. Informationen stehen auf https://www.fnr.de/projektfoerderung/projektdatenbank-der-fnr/ unter den Förderkennzeichen 2221MT018A – D zur Verfügung.

News-Suche

News-Kategorien