Einsatz von im Ökolandbau zugelassenen Gesteinsmehlen und Pflanzenkohlen zur CO2-Bindung und Bodenverbesserung

Im Rahmen des Klimaschutzabkommens von Paris wurde eine Begrenzung des Temperaturanstiegs auf unter 2 °C, möglichst 1,5 °C vereinbart. Nach dem letzten UN-Report aus dem Jahr 2023 haben die CO2-Emissionen global einen neuen Rekordwert erreicht. Zudem reichen die bisherigen Maßnahmen nicht aus um das beschlossene Ziel der Temperaturbegrenzung zu erreichen. Eine potenziell einfach und schnell verfügbare Maßnahme könnte die Entfernung von CO2 aus der Atmosphäre und dauerhafte Speicherung in geologischen, terrestrischen oder ozeanischen Reservoirs sein. Zu den möglichen Negativ-Emissions-Technologien, die vom Intergovernmental Panel on Climate Change vorgeschlagen wurden, befinden sich auch Gesteinsmehle und Pflanzenkohlen.

Die Anwendung ist im konventionellen wie auch im ökologischen Landbau möglich. Der Ökolandbau eignet sich durch sein hohes Innovationspotential und das besondere Augenmerk auf die Förderung der Bodenfruchtbarkeit und den Umweltschutz jedoch besonders, innovative Methoden zur CO2-Sequestrierung anzuwenden. Die Anwendung von Gesteinsmehlen hat im Ökolandbau Tradition, fand aber in den letzten Jahren weniger Aufmerksamkeit.

Bisher bestehen noch erhebliche Kenntnislücken über die Verfügbarkeit der Substrate, die Wirtschaftlichkeit und Ökobilanz, die optimale Ausbringung sowie die tatsächlichen Wirkungen auf Kohlenstoffsequestrierung, Bodenfruchtbarkeit und Ernteertrag unter Bedingungen des ökologischen Landbaus in Deutschland.

Ziel dieser Studie ist es, das Potenzial des Einsatzes von Pflanzenkohlen und Gesteinsmehlen zur CO2 - Speicherung für den Ökolandbau vertieft zu untersuchen. Am Ende der ersten Projektphase steht eine Machbarkeitsstudie. Sofern die Machbarkeitsstudie positive Ergebnisse zeigt, sollen in einem anschließenden Forschungsprojekt die Techniken in Feld- und Laborversuchen intensiv erforscht und erprobt werden, und die Klimaschutzwirkung genauer zu quantifizieren und die landwirtschaftliche Praxis mit Informationen zur Applikation, Bodenentwicklung und Wirtschaftlichkeit zu versorgen.

Projektleitung: Prof. Dr. Maria Müller-Lindenlauf

Projektlaufzeit:

01.01.2024 bis 31.12.2024
Projektbearbeitung HfWU:

M.Sc. Nils Nägele

Partner:

Universität Hohenheim

LTZ Augustenberg
Förderung: Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg