Sprungbrett zu Porsche

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Als Hobby sind es eher die alten (Porsche-)Autos, die Mark Klümper faszinieren. (Foto: privat)

35 Jahre Standort Geislingen – Portraitserie: Mark Klümper hat einen automobilwirtschaftlichen Bachelor- und Masterabschluss an der HfWU gemacht. Heute arbeitet er in leitender Funktion bei Porsche.

Eine Doktorarbeit, die Möglichkeit hätte es gegeben. Vielleicht eine akademische Karriere. Oder eine Karriere im Ausland. Die Talente dafür hat Mark Klümper und die Offenheit für Neues. Die Entscheidung muss ihm wohl nicht immer leichtgefallen sein, welcher Weg der richtige sein könnte. Das denkt man, wenn Klümper von seinem beruflichen Werdegang berichtet, vom Studium an der HfWU in Geislingen bis zur Karriere bei Porsche. Aber eigentlich war es dann doch schon immer klar. „Ich brauche den Bezug zur realen Welt, zum wahren Leben“, sagt der 38-Jährige. Keine Frage, den hat er bei Porsche. Dort leitet er deutschlandweit den Bereich „Business Development Sales & Operations“. „Heute fühle ich mich genau an der richtigen Stelle“, sagt der gebürtige Westfale.

Beim schwäbischen Sportwagenhersteller ist er verantwortlich dafür, die Gesamtstrategie des Unternehmens jeweils angepasst für die einzelnen Autohäuser herunterzubrechen. Und für das entsprechende Beratungs- und Dienstleistungspaket für die Porsche-Zentren. Und für die Mobilitätsdienste des Unternehmens, also alles was mit flexibler Mobilität zu tun hat. Und für das Gebrauchtwagenprogramm. Und für die Großkunden. Er bleibt sich treu, Vielseitigkeit ist Programm bei Klümper. 

Eins aber hat sich nie verändert. „Autovernarrt war ich immer“, gesteht Klümper, „alles was Räder hat und ein Lenkrad, hat mich schon immer begeistert.“ Am Standort der HfWU in Geislingen hat er zuerst den Bachelor-Abschluss Automotive Business und dann den Master Automotive Management gemacht. Am Institut für Automobilwirtschaft (IfA) an der Hochschule war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig und dann als Lehrbeauftragter. Als Projektleiter organisierte er die vom IfA veranstaltete „Autoshow“, eine große Open-Air-Publikums- und Fachveranstaltung.
„Die Nähe der Studiengänge zur Praxis und zur Branche war für mich einer der ausschlaggebenden Gründe nach Geislingen zu kommen“, so Klümper. Und genau dies sei auch wichtig gewesen, dann für den Einstieg bei Porsche. Gerne hätte ihn Professor Stefan Reindl als Doktoranden gesehen. „Aber ich wollte mich nicht nur in der Theorie bewegen“, blickt der Automanager zurück, „ich wollte in der Praxis loslegen, Ärmel hochkrempeln und los geht’s“. Klümper beschreibt sich als Macher, der auch mal Fünf gerade lassen sein kann und bereit ist, richtig zu ackern, wenn es drauf ankommt. „Meine Erfahrung ist, es lohnt sich, erstmal zu liefern. Der Rest kommt von allein. Ich habe immer auch entsprechend viel zurückbekommen.“ Das gelte auch für neue Felder. „Bist du kein Experte, dann musst du dich halt zu einem machen“.

Alles mit Lenkrad, bzw. Lenker, Motor und Räder, das gilt auch für Klümper im Privaten. Motoradfahren und alte Autos gehören zu seinen Hobbys. Vielleicht sorgt der Blick zurück in vergangene Zeiten des Automobils auch für eine wohltuende Balance. Wie die Zukunft der Branche aussieht ist keineswegs klar, die Autobauer stecken mitten in einem tiefgreifenden Umbruch. Was wünscht der HfWU-Absolvent vor diesem Hintergrund seiner Hochschule zum 35-jährigen Standort-Jubiläum? „Ich hoffe, die HfWU hat weiterhin so großen Erfolg mit ihren automobilwirtschaftlichen Studiengängen. Davon profitieren beide Seiten. Denn gerade jetzt in dieser Zeit der fundamentalen Veränderungen brauchen wir gut ausgebildete Experten, die die besonderen Herausforderungen der Branche verstehen“, ist Klümper überzeugt. Und da blitzt es wieder auf, das eine Talent, das dann vielleicht doch das herausragende unter den vielen ist: Anpacken können und machen.