Internationaler Rechts-Wettbewerb: FH-Studis streiten mit

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Moot Team

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Was für Sportler die Olympischen Spiele sind, ist für angehende Juristen der alljährlich stattfindende Rechtswettbewerb an der Universität in Wien. Erstmals werden unter den 140 erwarteten Hochschulgruppen aus über 40 Ländern auch Studierende einer Fachhochschule teilnehmen: Zwei Frauen und drei Männer vom Standort Geislingen der FH Nürtingen.

Aller guten Dinge sind drei! Nach zwei Exkursionen in den beiden zurückliegenden Jahren wird im kommenden April ein Studierendenteam aus dem Geislinger Studiengang Wirtschaftsrecht am hoch angesehenen Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot in Wien teilnehmen. Professor Robert Koch ist es gelungen, fünf Studierende für das aufwändige Verfahren zu motivieren. Mit der Geislinger Gruppe werden sich erstmals Studierende einer Fachhochschule mit angehenden Juristen von Universitäten in dem juristischen Wettbewerb messen.
Die komplett in Englisch abgehaltene Veranstaltung hat zum Ziel, Studierende im internationalen Handelsrecht zu trainieren und mit der Schiedsgerichtsbarkeit vertraut zu machen. Jeweils zwei Vertreter aus verschiedenen Teams verhandeln über knapp zwei Stunden einen (fiktiven) Schiedsgerichtsfall aus dem Bereich des UN-Kaufsrechts in jeweils wechselnden Rollen als Kläger und Beklagter. Anschließend werden die Teams von einem dreiköpfigen Schiedsgericht bewertet.
Die Studierenden der Hochschule Nürtingen am Standort Geislingen haben sich bereits mit ihrem Rechtsfall beschäftigt. Die 35-seitige Klageschrift liegt seit kurzem vor. Mit Englisch-Wörterbuch bewaffnet wird der Fall auseinandergenommen. Professor Koch ist stolz auf die Teilnehmer: „Das Engagement, das die Studierenden bringen, ist enorm hoch.“ In der Teilnahme sieht er eine exzellente Möglichkeit internationale Erfahrungen zu sammeln und das wirtschaftsrechtliche Wissen zu vertiefen.
Wie der Sportler für seinen Wettkampf trainiert, so trainieren auch die Studierenden in Geislingen. Gemeinsam mit Professoren und Anwaltskanzleien werden Fälle erörtert und mündliche Verhandlungen simuliert. Während hinter den Unimannschaften häufig ein Mitarbeiterstab mit zahlungskräftigen Sponsoren steht, die ein Training mit international tätigen Anwaltskanzlei möglich machen, werden in Geislingen kleinere Brötchen gebacken: „Wir sind schon froh, wenn wir noch Sponsoren finden, die unseren Studierenden den Aufenthalt in Wien finanzieren“, sagt Professor Koch.
Andreas Bulling, 12.12.2003