HfWU hat noch einige Pfeile im Köcher

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Rektor Ziegler informiert Wirtschaftsrat über Ausbaupläne

NÜRTINGEN. (üke) „Wenn das so kommt, werden Ihnen die Bewerber die Bude einrennen“. Spontan und deutlich fiel die Reaktion einer Teilnehmerin aus, die am Mittwochabend die  Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) besucht hatte. Die regionale Sektion des  Wirtschaftsrates Deutschland war zu Gast an der Hochschule. Rektor Professor Dr. Werner Ziegler informierte über aktuelle Planungen und die Formen der Zusammenarbeit mit der Wirtschaft.

 3700 Studierende, über 100 Professoren, 216 Mitarbeiter dies alles in 19 Studiengängen an den beiden Standorten in Nürtingen und Geislingen – die Hochschule kann locker mit jedem mitteständischen Betreib mithalten, so der Hochschulrektor. Und wie für jedes Unternehmen geht es für den Ex-Banker Ziegler darum weiteres Wachstum anzustreben. Der Rektor legte die Karten auf den Tisch: „Wir wollen im Neubauareal in der Braike einen tatsächlichen Neubau errichten. Der dortige Neubau ist über 20 Jahre alt und insgesamt entsprechen unsere Gebäude nicht den Anforderungen, die die Hochschulpolitik selbst durch die neuen Bachelor und Masterstrukturen geschaffen hat!“ 

 Auf staatliche Zusagen will der Rektor nicht warten, er setzt auf ein Investorenmodell, um bis zur Halbzeit seiner Amtszeit mindestens noch eine Baugrube sehen zu können. Auch bei den Studienangeboten sieht Ziegler die HfWU auf Wachstumskurs. Über das Ausbauprogramm des Landes, mit dem der doppelte Abiturientenjahrgang des Jahres 2012 abgefedert werden soll, will Ziegler an der HfWU rund 250 neue Studienplätze schaffen. Zum einen über den Ausbau bestehender Studiengänge aber auch mit neuen Angeboten. Die Studiengänge Automobilwirtschaft sowie Tourismus- und Gesundheitsmanagement sollen im Herbst starten. Bei den neuen Plänen ist von Landschaftsbau die Rede, aufhorchen lassen jedoch vor allem die Ideen in Richtung Pferdewirtschaft und einem Studiengang der sich dem Tierschutz und Haustieren widmen soll. Dies wäre eine neue Profilierung der bestehenden agrarwirtschaftlichen Studienangebote. „Deutschland ist das führende Pferdeland in Europa, und alle Produkte und Dienstleistungen rund um Haustiere sind hierzulande ein Milliardenmarkt“. Die HfWU habe die Kompetenz, der Markt sei da, und die Nachfrage und mit dem Landesgestüt Marbach habe die Hochschule den idealen Kooperationspartner vor der Haustür. Die Mitglieder des Wirtschaftsrates sahen dies ähnlich, wie das obige Eingangszitat zeigt. 

 Vom grundsätzlichen Konzept der HfWU bei den diversen Studiengängen war auch Sektionssprecher Günther Bosch überzeugt. „Praxisbezug, internationale Aktivitäten und die Lehrstruktur, die ich heute in Nürtingen kennen lernen konnte, wünschte ich mir für manche hoch angesehene Universität.“