Frankenberg will helfen

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Trotz Wahlkampf Zeit für die Anliegen der Hochschule: Minister Frankenberg im Gespräch mit HfWU Rektor Professor Klaus Fischer.

Trotz Wahlkampf Zeit für die Anliegen der Hochschule: Minister Frankenberg im Gespräch mit HfWU Rektor Professor Klaus Fischer.

- Wissenschaftsminister besucht Hochschule für Wirtschaft und Umwelt –
NÜRTINGEN. (üke) Während eines Besuches an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) in Nürtingen, informierte sich der baden-württembergische Wissenschaftsminister über die Situation an der örtliche Hochschule. Rektor Professor Klaus Fischer schilderte Professor Dr. Peter Frankenberg vor allem die Gebäudeprobleme am Standort in Nürtingen.

Zwar gibt es bald Entspannung in der Neckarsteige, wenn das Kollegiengebäude 1 wieder für den Vorlesungsbetrieb zur Verfügung steht. Rektor Fischer konnte dem Minister das Gebäude von außen zeigen, das sich erst seit einigen Tagen ohne Gerüst fast wieder im alten Glanz im Zentrum der Stadt zeigt. Es wird noch einige Wochen dauern, bis auch der Innenausbau fertig ist. Vorsorglich sagte Frankenberg zu, bei der Einweihung wieder nach Nürtingen kommen zu wollen.
Ein großes Problem wird dadurch für die Nürtinger Hochschule nicht gelöst: Die fehlende Aula, ein großer Raum, der für zentrale Veranstaltungen zur Verfügung steht. Im Gegensatz zu seinen Nachbarn, fehlt ein solcher an der HfWU. Das Gebäude dafür wäre allerdings vorhanden: Die denkmalgeschützte alte Turnhalle an der Heilig-Kreutz-Straße, die als Abstellraum ein kümmerliches Dasein fristet. Rektor Fischer machte dem Gast aus Stuttgart deutlich, wie dringend der Bedarf sei. „Auf unseres Neckarsteige-Areal fehlt uns einfach ein repräsentativer größerer Raum, das denkmalgeschützte Gebäude liegt brach und wird momentan als Abstellkammer genutzt“, sagt Rektor Fischer. Zum Wintersemester 2005/06 werden an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt allein am Standort in Nürtingen rund 400 junge Menschen ihr Studium beginnen. Die feierliche Semestereröffnung, die bislang in der Aula im Neubau stattfindet, wird dann wie in den letzten Semestern nur noch mit provisorischen Tricks zu meistern sein. „Eigentlich können wir diese Veranstaltung gar nicht mehr an der Hochschule durchführen“, so Fischer. Ähnliches gilt für die Verabschiedung der Absolventen: „Der Startschuss für eine erfolgreiche Absolventenarbeit ist eine stilvolle Verabschiedung“, stellt Fischer klar. Und die ist derzeit in Nürtingen nicht möglich. Eine zentrale Veranstaltung nach amerikanischem Vorbild, mit den Absolventen und Familienangehörigen als Gästen und der entsprechenden Beteiligung von Sponsoren schwebt Fischer schon lange vor.
Bei Absolventenverabschiedungen weicht die Hochschule auf städtische Räumlichkeiten aus. „Das ist schlecht, wer nach vier Jahren Studium die Hochschule verlässt, sollte würdevoll in eigenen Räumen verabschiedet werden. Beim Blick in die alte Halle war Frankenberg von der Substanz und dem Charme des Gebäudes beeindruckt. Zusagen konnte er jedoch der Hochschule nicht machen. Allerdings könnte das Wissenschaftsministerium eventuell zur Unterstützung bereit sein, wenn es der Hochschule gelänge, über Spenden und andere Geldquellen einen bestimmten Eigenanteil zu erbringen.
Um Geld ging es auch im weiteren Gespräch mit der Hochschulleitung. Nicht zum ersten Mal machte Rektor Fischer auf die prekäre finanzielle Ausstattung der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt aufmerksam. Dies ist dem Minister durchaus bewusst. Allerdings machte er deutlich, dass daran erst die kommenden Einnahmen aus den Studiengebühren etwas ändern könnten. Frankenberg erklärte, dass sich der Verwaltungsaufwand für die Studiengebühren in Grenzen halten und der Großteil der Studiengebühren an der HfWU bleiben würden. So erhalte die Hochschule zusätzliche Mittel und Planungssicherheit. Ausdrückliches Lob erntete Rektor Fischer dafür, dass die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt trotz der finanziellen Probleme so ausgezeichnete Leistungen in der akademischen Ausbildung erbringe.
Nürtingen, 19.09.2005