Es geht um mehr als Töpfe und Pfannen

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Rebecca Bäurle ist Produktmanagerin bei der WMF. Die HfWU-Absolventin steht auch beispielhaft für den Transfer der Hochschule zu vielen Unternehmen in der Stadt und Region.

Rebecca Bäurle arbeitet nach dem HfWU-Studium als Produktmanagerin bei der WMF

NÜRTINGEN. (hfwu) Die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt steht für Nachhaltigkeit, Praxisbezug und den Transfer in die Wirtschaft. Rebecca Bäurle verkörpert geradezu mustergültig diesen Anspruch der HfWU in Geislingen: Nach dem Studium „Nachhaltiges Produktmanagement“ arbeitet die HfWU-Absolventin seit vier Jahren im Produktmanagement der WMF. Mit der Kombination aus BWL und Nachhaltigkeit während des Studiums war sie ideal auf den Berufseinstieg vorbereitet.  

Rebecca Bäurle ist Geislingerin. Hier geboren, Realschule in Deggingen, Wirtschaftsgymnasium Geislingen und letztlich auch das Studium: Jugend und Schulzeit spielten sich in der Fünftälerstadt ab. „Ich hatte nach der Schule einige Optionen. Ich interessierte mich für Studiengänge in Reutlingen und Mannheim und auch das Thema Ausbildung stand zur Debatte“. Der Hinweis einer Vertrauenslehrerin am Wirtschaftsgymnasium gab dann den Ausschlag: „Sie war auch Lehrbeauftragte an der HfWU und versorgte mich mit Informationen zum Studiengang Nachhaltiges Produktmanagement“. Für Rebecca Bäurle war wichtig, „der Studiengang muss passen“. Und „NPM“, so das Kürzel des Studienganges, passte. Zum damaligen Zeitpunkt, vor rund zehn Jahren, war dieses neue Studienangebot an der HfWU mit der Kombination aus BWL und Produktthemen einmalig in Deutschland. Dies erkannte auch die WMF vor Ort, deren hochwertige Konsumgüter sich am Markt neben der Qualität auch mit Recyclingfähigkeit und Langlebigkeit durchsetzen müssen. „Unsere Kunden verlangen Nachhaltigkeit“, betont die WMF-Sprecherin Corinna Spahn.

Die WMF arbeitet über den Studiengang Nachhaltiges Produktmanagement bis heute mit der Hochschule zusammen. Seit Beginn an finanziert die WMF eine Stiftungsprofessur, die mit Professor Dr. Brigitte Biermann besetzt ist. Der Studiengang ist inzwischen in „Nachhaltiges Management“ umbenannt, die Inhalte sind überarbeitet, aber das Engagement der WMF geht weiter: Gemeinsam mit der HfWU soll eine sogenannte Tandem-Professur eingerichtet werden. Künftige Stelleninhaber sind mit 40 Prozent an der Hochschule und zu 60 Prozent bei der WMF angestellt. Damit wird der Transfer zwischen Hochschule und dem örtlichen Unternehmen weiter institutionalisiert. „Wenn die Professur qualifiziert besetzt ist, werden wir eine Lenkungsgruppe einsetzen, um gemeinsame Themen, studentische Projekte und Transferleistungen zu organisieren“, erklärt der Dekan der Geislinger Fakultät, Professor Dr. Gerhard Mauch.   

Wie essentiell das Thema Nachhaltigkeit für die WMF ist, zeigt die tägliche Arbeit von Rebecca Bäurle. „Kein Unternehmen kommt daran heute noch vorbei, allerdings ist der Umgang mit dieser Herausforderung unterschiedlich“, so Bäurle.  Schon während des Studiums arbeitete Rebecca Bäurle bereits elf Monate als Werksstudentin bei der WMF und schrieb auch ihre Abschlussarbeit in dem Unternehmen, die dann auch prompt als beste Bachelorarbeit von der WMF mit einem Preis honoriert wurde. Heute ist Rebecca Bäurle mit den Herausforderungen der Zeit konfrontiert. Einen Tag in der Woche verbringt sie am WMF-Standort in Riedlingen und verantwortet dort das Produktmanagement für die hochpreisigen Töpfe und Pfannen im sogenannten Premiumsegment. Permanente Umbrüche im Markt kennzeichnen ihre Arbeit. Sorgte die Pandemie im zweiten Jahr für Rekordumsätze, sind es nun die Inflation und steigende Preise, die wieder Unsicherheit erzeugen. „Wir müssen permanent den Markt analysieren und die Produkte anpassen. Doch das Thema Nachhaltigkeit bleibt, es geht um die langlebige Qualität der Töpfe, Energieverbrauch beim Kochen und nachhaltige Werkstoffe“.

Ihr Studium, das betont Rebecca Bäurle, hat sie auf all diese Herausforderungen vorbereitet. Praktika in drei verschiedenen Unternehmen und die Inhalte des Studienganges lieferten ihr das notwendige Rüstzeug. Noch heute schwärmt sie über das Umfeld ihrer Studienzeit. Kompetente Professor:innen, die interessanten Gastvorträge, die große Unterstützung durch die Studienberatung IBIS, der Zusammenhalt und die Gemeinschaft. „Noch vor den Prüfungen trafen wir uns auf dem Parkplatz, um nochmals alles durchzugehen. Es war viel Arbeit, aber cool, man war nie allein!“  Die HfWU-Absolventin und heutige WMF-Mitarbeiterin verkörpert ein Puzzleteilchen einer Zusammenarbeit, von der beide Seiten profitieren: Wirtschaft und Hochschule. Nicht nur fachlich: Die WMF ist inzwischen auch Gastgeber der feierlichen Semestereröffnungen und seit der Hochschulstandort vor 35 Jahren gegründet wurde, genießen alle Hochschulangehörigen das Essen in der WMF Kantine: „Wir haben hier die beste Mensa in Deutschland“, das ist der geflügelte Satz an der HfWU bei vielen Gelegenheiten.         

 

Gerhard Schmücker, 23.06.2023