Erste Plätze für HfWU

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Mit dem ersten Preis der Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft um das Pferd (GWP) ausgezeichnet: Isabell Adams, Stefanie Ziegler und Anna-Lena Arnold (v.l.n.r.)

- HfWU-Absolventinnen des Studiengangs Pferdewirtschaft erhalten erste Preise der Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft um das Pferd (GWP) -

NÜRTINGEN. (hfwu) Mit ihrem Förderpreis prämiiert die Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft um das Pferd (GWP) jährlich die besten wissenschaftlichen Arbeiten. In der Kategorie „Bachelor-Arbeiten“ gingen alle ersten Preise an Absolventinnen des Studiengangs Pferdewirtschaft an der Hochschule für Wirtschaf und Umwelt (HfWU) in Nürtingen.

Den ersten Platz belegten mit ihrer „1. Nürtinger Marktstudie Pferd und Reiter Deutschland 2012“ Isabel Adams, Anna-Lena Arnold, Pia Bünten und Stephanie Ziegler. Sie nehmen auf ihrer 400 Seiten umfassenden Studie den Markt aus der Perspektive des Pferdesportlers, des Pferdebetriebs, sowie des Handel und der Industrie in den Blick. Zu den detailreichen Ergebnissen der Studie gehört unter anderem der Befund, dass Handel und Industrie die Umsatztendenz überwiegend positiv einschätzen. Sie erwarten für ihre Sparte in den nächsten Jahren beträchtliche Wachstumsraten (Handel: 63, Industrie: 81 Prozent). 56 Prozent der Industrieunternehmen haben laut der Erhebung in den letzten Jahren expandiert; im Durchschnitt verdient ein Pferdesportler knapp 2.000 netto pro Monat. Ein überdurchschnittliches Einkommen haben Fahrsportler mit durchschnittlich 3.695 Euro und Westernreiter mit 3.757 Euro. Das geringste Nettoeinkommen in dieser Erhebung haben Breitensportler ohne Turnierambitionen mit rund 1.800 Euro. Anhand der Online-Erhebung und über Telefonbefragungen kontaktierten die Studentinnen rund 6.500 Personen, 1,9 Millionen Antworten wurden erfasst und ausgewertet.

Mit dem zweiten Platz der GWP-Förderpreise wurde die Bachelor-Arbeit von Michelle Protzen prämiert. Sie untersuchte das Verformungsverhalten unterschiedlicher Bodenausführungen in der Pferdehaltung und erprobte einen weichen Bodenbelag. Ziel der Untersuchungen war es, eine Datengrundlage über die Weichheit unterschiedlicher Böden zu erhalten. Des Weiteren resultierte aus diesen Daten ein Vergleich zwischen natürlichen Untergründen und den Bodenbelägen in der modernen Pferdehaltung. Die Untersuchungsergebnisse zeigen unter anderem, dass der Einsatz von Gummimatten eine positive Auswirkung auf die Ausübung artgerechten Verhaltens bewirken konnte. Die Einstreumenge konnte durch den Matteneinsatz um 25 Prozent gesenkt werden. Allerdings stiegen die Arbeitszeiten um das 4-fache an. „Gerade in der heutigen Zeit, in der die Bedürfnisse des Menschen vermehrt auf das Pferd projiziert werden, ist es umso wichtiger, den Ursprung des Pferdes nicht zu vernachlässigen“, so die Autorin der Studie. Die Natur des Pferdes sei entscheidend für dessen Präferenzen. Denn trotz Domestikation bleibe das Pferd ein Herden-, Flucht- und vor allem auch Steppentier, dessen natürlichen Ansprüchen der Menschen gerecht werden müsse.

Als Dritte in der Riege der HfWU-Preisträgerinnen reihte sich Andrea Stofer ein. Sie erhielt die GWP-Auszeichnung für ihre „Leistungsdiagnostische Untersuchung von Westernpferden“. Im Rahmen der Bachelor-Arbeit analysierte sie Haltung, Fütterung und Training western gerittener Pferde. Stofer ermittelte unter anderem, dass 72 Prozent der Befragten ihren Pferden regelmäßig freie Bewegung auf der Koppel ermöglichen, eine reine Boxenhaltung kommt für keinen Trainer in Frage. Fast allen Teilnehmern ist es wichtig, die Kondition ihrer Trainingspferde zu verbessern. Dies zeigt sich jedoch nicht in der Häufigkeit des Trainings, da lediglich zehn Prozent der Pferde täglich geritten wird.

Mit dem Bachelor-Studiengang Pferdewirtschaft, den die Preisträgerinnen abgeschlossen haben, qualifiziert die HfWU in Nürtingen die Studierenden insbesondere für Tätigkeiten auf der Führungsebene. 2013 wurde der erste Jahrgang des Studienganges erfolgreich graduiert. Die ersten Rückmeldungen der Absolventen bestätigen, dass sie im Studium die Kenntnisse erhalten haben, die sie in der Praxis benötigen. Das Interesse an der akademischen Ausbildung an der HfWU ist ungebrochen hoch. Zum Studieninformationstag Pferdewirtschaft kamen jetzt mehr als zwei Hundert Interessierte aus dem gesamten deutschsprachigen Raum nach Nürtingen.