Auslandsstudium: Uni-Perle in Transsylvanien

Veröffentlicht am |
Eingangsportal Babes-Bolyai-Universität

Finanzspritze vom DAAD: Die Partnerschaft zwischen der Universitatea Babes-Bolyai im rumänischen Cluj und der HfWU wird weiter ausgebaut.

NÜRTINGEN (üke) Rund 250 Studierende der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) verbringen jedes Jahr einen Studienabschnitt im Ausland. Die meisten zieht es an eine der Partnerhochschulen in Übersee. China, Korea und Japan gelten als exotische Ziele. Vor allem der Schritt nach China wird von vielen Studierenden als Abenteuer empfunden. Wer einen außergewöhnlichen Studienort sucht, kann allerdings auch in Europa fündig werden: In Rumänien zum Beispiel. Der Deutsche Akademische Austausch Dienst (DAAD) hat jetzt weitere 35.000 Euro für den Aufbau eines deutschsprachigen Studienganges an der HfWU-Partnerhochschule Babes Bolyai im rumänischen Cluj bewilligt.

Noch sind es wenige Studierende, die Rumänien als Studienziel entdecken. „Unterentwickelt, unbekannt, irgendwo in der Gegend, in der Dracula sein Unwesen trieb“ – solche oder ähnliche Einstellungen entstammen der Unkenntnis darüber, was sich in dem ehemaligen Ostblockland, das nun Mitglied der EU ist, tut. Die Universität Babes-Bolyai in Cluj-Napoca, dem ehemaligen Klausenburg, hat seit  2003 ein Hochschulabkommen mit der HfWU im Rahmen des Europäischen Mobilitätsprogrammes ERASMUS. Die Initiative ging vom damaligen, inzwischen verstorbenen Dekan Professor Dr. Dieter Weber aus. Die HfWU befindet sich damit in guter Gesellschaft: Die Universitäten München, Magdeburg, Tübingen und Regensburg gehören zu den 18 Partnerhochschulen allein aus Deutschland. Der SPIEGEL zählte die Babes-Bolyai Universität mit ihren 51.000 Studierenden in einem Artikel unter der Überschrift „Das Flair von Transsylvanien“ zu „Europas Uni-Perlen“.

Die Zusammenarbeit mit der HfWU geht über den reinen Studierendenaustausch hinaus: Vor wenigen Tagen bewilligte der Deutsche Akademische Austauschdienst beiden Hochschulen weitere 35.000 Euro für den Aufbau eines deutschsprachigen Studienganges in Cluj-Napoca. Das Projekt läuft seit drei Jahren und wurde nun verlängert. Unter der Federführung von Professor Dr. Heidemarie Seel auf der Seite der HfWU, entwickeln die beiden Hochschulen deutschsprachige Studiengänge in Unternehmensführung und im Internationalen Management. Für diese Masterstudiengänge ist ein Doppelabschluss beider Hochschulen angestrebt. Mehrsprachigkeit ist hat in Cluj-Napoca Tradition: Über Jahrhunderte hinweg ist ein Sprachenmix entstanden, der sich auch im Studienangebot spiegelt. Wer will kann Studiengänge in rumänischer, ungarischer, deutscher, englischer oder französischer Sprache belegen. „Multikulti in Klausenburg“ schreibt dazu der SPIEGEL.

Allein in diesem Jahr waren acht Professoren der HfWU an der Babes Bolyai Universität, um dort an der Fakultät Wirtschaftsrecht und Unternehmensführung Vorlesungen zu halten. Eine davon, Professor Dr. Christiane Flemisch, kehrte unlängst nach einer Vorlesung über Internationales Handelsrecht von dort zurück. Auch im Bereich des Hochschulmanagements können beide Seiten voneinander lernen. Im Rahmen eines Förderprogramms des Deutschen Akademischen Austausch Diensts (DAAD) besuchten vor wenigen Wochen Professoren und Doktoranden der Babes Bolyai Universität die HfWU, um an zwei Tagen während eines intensiven Workshop das Qualitätsmanagement beider Hochschulen unter die Lupe zu nehmen. Und die Studierenden? Denen gefällt es in Draculas Heimat. Ein HfWU Student aus Geislingen will seinen Aufenthalt dort verlängern: „Wer täglich etwas Neues entdecken will, ist hier richtig“.