GesundeZiegen – Zucht auf Gesundheit und Robustheit bei Milchziegen ausbauen

Die professionelle landwirtschaftliche Milchziegenhaltung nimmt in den letzten Jahren deutlich zu. Da es sich um ein in Deutschland relativ neues Produktionsverfahren handelt, stehen die Betriebe vor vielfältigen Herausforderungen. Insbesondere in der Ziegenzucht werden bisher noch keine direkten Gesundheitsmerkmale erfasst und in die Leistungsprüfung aufgenommen, wie es beispielsweise bei Milchkühen der Fall ist. Häufig werden in den Zuchtzielen der Ziegenrassen „widerstandsfähige und langlebige“ Tiere angestrebt, was die Zucht auf verbesserte Gesundheit und Robustheit erfordert. Was unter diesen Begriffen verstanden wird, ist derzeit allerdings noch nicht geklärt.

Im Rahmen des Bundesprogramms Nutztierhaltung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat das Projekt „Zucht auf Gesundheit und Robustheit bei Milchziegen ausbauen (GesundeZiegen)“ sich zum Ziel gesetzt, die Zucht von Milchziegen zu verbessern. Hierzu sollen neue Merkmale identifiziert und erhoben werden, die im Rahmen der Leistungsprüfung erfasst werden können und in die Zuchtwertschätzung einfließen. Dabei werden die Merkmale auf ihre Erhebungswürdigkeit hinsichtlich Messbarkeit, Erhebungsaufwand, Variation und Erblichkeit geprüft. Basierend auf diesen Merkmalen soll zudem eine bundesweite Leistungsprüfung für Gesundheits- und Robustheitsmerkmale aufgebaut und das bereits bestehende Gesundheits- und Robustheitsmonitoring bei Milchziegen (GMON Ziege) ausgebaut werden. In Stallschulen werden die Erkenntnisse an interessierte LandwirtInnen weitergegeben und die Erhebung relevanter Merkmale vermittelt, sodass sie für die betriebliche Eigenkontrolle genutzt werden können. Projektträger ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE, Förderkennzeichen 28N-2-035-02).

Gemeinsam mit der Uni Hohenheim, dem Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg (LGL; Projektkoordination), dem Landesverband Baden-Württemberg für Leistungs- und Qualitätsprüfungen in der Tierzucht e.V. (LKV Baden-Württemberg), dem Landeskuratorium der Erzeugerringe für tierische Veredelung in Bayern e.V. (LKV Bayern), der entra Beratung agrar wird die HfWU in den kommenden Jahren die Gesundheit und Robustheit von Milchziegen u.a. mithilfe von bildgebenden Verfahren erforschen. Unterstützt wird sie dabei deutschlandweit von vielen motivierten und interessierten MilchziegenhalterInnen, auf deren Betrieben die Merkmalserhebung stattfindet und die Merkmalserhebung unter Praxisbedingungen getestet werden kann.

Die Projektkoordination hat das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg (PD Dr. Pera Herold) inne. Das Arbeitspaket 2 „Untersuchungen zu neuen Merkmalen der Gesundheit und Robustheit bei Ziegen“ wird von der HfWU geleitet. Im Rahmen dieses Arbeitspaketes sollen neue Merkmale zur Definition von Gesundheit und Robustheit bei Milchziegen identifiziert und definiert werden. Neben bekannten Tierwohlindikatoren werden verschiedene bildgebende Verfahren eingesetzt, um neue Merkmale zu etablieren (siehe Abb. 1).

Die Homepage der Projektkoordination finden Sie hier: Projekt GesundeZiege

Projektleitung HfWU:

Prof. Dr. Maren Bernau

Projektbearbeitung HfWU:

M.Sc. Heiko Eßlinger

Sara Goth

Projektlaufzeit:

01.10.2021-30.09.2024

Kooperation:

Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg

Universität Hohenheim

Projektträger:

Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung

Förderung:

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

Förderkennzeichen: 

28N-2-035-2