Kreativ in die Zukunft – "Zukunftstag" an der HfWU

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Erstsemester der Studiengänge Agrar-, Pferde- und Nachhaltige Agrar- und Ernährungswirtschaft im kreativen Denkprozess einer Gründungssimulation. (Foto: HfWU)

"Klimaverhandlungen" von Studierenden der Studiengänge Organisationsdesign und Betriebswirtschaft. (Foto: HfWU)

- „Zukunftstag“ für die neuen Studierenden an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU): Planspiele fanden zwei Jahre nach dem Auftakt zum ersten Mal in Präsenz statt -

NÜRTINGEN (hfwu). Der hochschulweite „Zukunftstag“, eine Veranstaltung für Erst- und Zweitsemesterstudierende der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) widmet sich dem Thema Nachhaltigkeit. 22 Studiengänge aus allen Fakultäten nahmen an den interaktiven Planspielen teil und kreierten fachübergreifend Ideen, um globalen Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen.

In acht Gruppen auf fünf Gebäude an den Standorten in Nürtingen und Geislingen verteilt simulierten die Erst- und Zweitsemesterstudierenden eine UN-Klimakonferenz. Dafür schlüpften sie am Vormittag in die Rolle von Diplomatinnen und Diplomaten der unterschiedlichsten Weltregionen und verhandelten über Abholzung, CO2-Ausstoß und Entwicklungshilfe. Agrarwirtschaftsstudent Robin Kühn fand insbesondere die praktische Bearbeitung der Themen gut: „So ist die Komplexität der globalen Herausforderungen erst richtig deutlich geworden.“

Erleichtert, dass der Event endlich in Präsenz stattfinden konnte, beschreibt Johannes Fuchs aus dem Leitungstandem des Kompetenzzentrums Lehre der HfWU die besonderen Effekte: „Die Interaktion mit und unter den Studierenden lässt sich nur mit Abstrichen digital abbilden: Rollen und Perspektiven einnehmen, die Dynamik von hitzigen Verhandlungen spüren und dabei die komplexen Herausforderungen der Klimaerwärmung erleben – das alles bekommt in Präsenz einen sehr authentischen Charakter.“ Er hat das Konzept des Klimaplanspiels, basierend auf einem vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) entwickelten Simulator, für die HfWU maßgeschneidert.

Am Nachmittag war Kreativität gefragt, um den bisweilen ernüchternden Ergebnissen der morgendlichen Klimaverhandlungen konkrete Ideen entgegenzusetzen. Kühn, im ersten Semester und neu in Nürtingen, bestätigt: „Unsere nachhaltigen Geschäftsideen haben wieder richtig Mut gemacht und Zuversicht gegeben, dass wir die Herausforderungen meistern können.“

In nur anderthalb Stunden wurden die Studierenden von den Spielleiterinnen und Spielleitern durch den Prozess einer Gründung geführt – mit der besonderen Maßgabe, dass das Start-up nicht nur ökonomisch auf soliden Füßen stehen muss, sondern auch eine Antwort auf ein gesellschaftliches Problem gibt.

„Die Ideen, die die Studierenden in dieser kurzen Zeit generieren, sind phänomenal“, so Prof. Dr. Christian Arndt, Leiter des Zentrums für Nachhaltige Entwicklung der HfWU und Teil des Leitungsteams von Zukunft.Gründen, dem Start-Up-Beratungsprojekt der HfWU. Zu den kreativsten gehörten sicher die Start-up-Ideen für Straßen und Häuser aus gepresstem Plastik, eine Recyclingfirma für Kaffeesatz oder nachhaltiger Pflanzendünger. Sind die Ideen denn realitätstauglich? Arndt, selbst Spielleiter am Zukunftstag, lacht: „Manche Ideen scheinen aus heutiger Sicht noch weit entfernt. Aber es ist beeindruckend, dass einige der Ideen tatsächlich sehr einfach umzusetzen sind.“ Darum geht es schließlich beim Zukunftstag: „Wir wollen den Studierenden gleich in der ersten Woche die Haltung vermitteln, dass man schon heute ins Handeln kommen kann und muss. Wie das genau in den verschiedenen Branchen geht, lernt man dann in den folgenden Semestern“, so Arndt. 

Rektor Prof. Dr. Andreas Frey ist dankbar für das Engagement der Professorinnen und Professoren sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die den Zukunftstag möglich machen: „Als Spielleiterinnen und Spielleiter helfen sie, die Studierenden für drängende gesellschaftliche Fragen zu sensibilisieren. Die HfWU möchte nicht nur Expertinnen und Experten ihres jeweiligen Fachgebiets ausbilden, sondern auch eine der gefragtesten soft skills mitgeben: verantwortungsvoll zu agieren. Der Zukunftstag ist - gemäß der HfWU-Mission ‚Bildung für Verantwortung‘ – ein Baustein auf diesem Weg.“