Städte brauchen wieder Eigenschaften
NÜRTINGEN. (üke) Es ist ein Bild, das sich dem Besucher vieler Städte in nahezu allen Ländern bietet: Gleichförmige Stadtzentren, anonyme Wohnquartiere und Stadtviertel, die durch Schnellstrassen zerschnitten sind. Gesichtsslos sind sie geworden, die Städte als Sinnbild der europäischen Kulturgeschichte, und dem Mobilitätszwang der modernen Gesellschaft wird vielerorts mehr gehuldigt, als dem Wohn- und Lebensbedürfnis der Bürger. Wohnen, Arbeiten und Freizeit bildeten bis zum Anfang dieses Jahrhunderts eine Einheit. In den letzten Jahrzehnten wurden diese zentralen Lebensbereiche räumlich brutal voneinander getrennt. Die Städte sind heute zweckentfremdet, der öffentliche Raum ist zerstört und oft mitverantwortlich für wachsende Kriminalität und Verelendung vieler Städte. Eine These, die sich vor allem der Tübinger Stadtplaner Andreas Feldtkeller zu eigen macht. Feldtkeller war am Mittwoch im Rahmen der Mittwochsreihe zu Gast in der Kreissparkasse Nürtingen. Die Mittwochsreihe wird gemeinsam vom Baudezernat der Stadt Nürtingen, der Kreissparkasse Nürtingen und dem Studiengang Stadtplanung der Fachhochschule Nürtingen veranstaltet.