Ökologische Ressourcenanalyse im Rahmen der Flurneuordnung 3730 Bräunlingen-Bruggen

Das Institut für Landschaft und Umwelt der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt wurde vom Landratsamt Schwarzwald-Baar-Kreis beauftragt eine Ökologische Ressourcenanalyse (ÖRA) für die Flurneuordnung 3730 Bräunlingen-Bruggen durchzuführen. Das Verfahrensgebiet weist eine Fläche von ca. 460 ha auf, die sich auf rund 580 Grundstücke mit ca. 120 Eigentümern verteilt. Wesentlicher Verfahrenszweck ist die Minderung des Konfliktpotentials zwischen den Belangen des Naturschutzes und der Landwirtschaft hinsichtlich der naturschutzrelevanten Grünlandflächen. In der Flurneuordnung Bräunlingen-Bruggen werden zum einen die klassischen Ziele einer Flurneuordnung zur Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktions- und Arbeitsbedingungen verfolgt:

  • Bereitstellung größerer Bewirtschaftungseinheiten für die Landwirte durch Zusammenlegung von Pacht- und Eigentumsflächen
  • Schaffung eines an den heutigen Maschineneinsatz angepassten Wegenetzes

Als zumindest gleichrangiges Ziel soll aber vor allem der Konflikt zwischen landwirtschaftlichen und naturschutzfachlichen Nutzungsansprüchen bezüglich der geschützten Wiesenflächen gelöst werden. Wesentliches Werkzeug für eine effektive und ökologisch sinnvolle Durchsetzung dieser Ziele ist die ÖRA.

Aufgabe der ÖRA ist es daher, systematisch die ökologischen Grundlagen für eine optimale Planung und nachhaltige Entwicklung zu erarbeiten. Dafür werden Indikatoren zu allen relevanten Ressourcenbereichen standardisiert erhoben und in konkrete Planungshinweise überführt. Umfangreiche Berücksichtigung finden Boden, Gewässer, Flora, Fauna, Biotope, Landschaftselemente, Kleinstbiotope und Schutzgebiete.

Weiteres Ziel ist es die Veränderungen des Naturhaushalts in einem Vorher-Nachher-Vergleich zu erleichtern bzw. überhaupt erst möglich zu machen.

Außerdem liefert die ökologische Ressourcenanalyse eine wesentliche Grundlage für weitere naturschutzfachliche Prüfinstrumente, wie z.B. eine spezielle artenschutzrechtliche Prüfung oder eine Umweltverträglichkeitsprüfung.

 

Angaben zum Projekt
Projektleitung: Dr. Markus Röhl
Projektbearbeitung: David Horle, B.Eng.
  Unter Mitarbeit von:
  Büro für Tier- und Landschaftsökologie
  Dr. Jürgen Deuschle
  Sebastian Sändig, M.Sc.
Projektlaufzeit: 2015 bis 2016