Moore mit Stern – Modellprojekt für Klimaschutz durch Wiedervernässung von Moorgebieten mit hohem Naturpotenzial in Baden-Württemberg: Planung Teilgebiet Bodenmöser

Moore werden als wassergebundene Lebensräume vom Klimawandel besonders betroffen sein. Gleichzeitig belasten entwässerte Moore durch die Emission von CO2 aktuell das Klima. Eine Stabilisierung des Wasserhaushaltes gestörter Moore kann unter anderem eine Strategie für eine nachhaltige Sicherung der Torflagerstätten und für den Klimaschutz sein. Um die für die Wiedervernässung zur Verfügung stehenden Mittel möglichst effizient und zielgerichtet einsetzen zu können, müssen fundierte und abgestimmte Renaturierungsplanungen vorliegen, worin das vorhandene Wasserdargebot und die Torflagerstätte ebenso berücksichtigt wird, wie Daten zur Vegetation, Flora und Fauna. 

Die Daimler AG und der NABU Baden-Württemberg haben gemeinsam mit dem Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr (UVM) Baden-Württemberg Möglichkeiten eruiert, im Rahmen eines freiwilligen Projekts Moorflächen zu renaturieren und so den Naturhaushalt in den Mooren wiederherzustellen und einen merklichen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Realisiert werden die Vorhaben nun unter dem Titel „Moore mit Stern“ in den Naturschutzgebieten Hinterzartener Moor im Schwarzwald und Bodenmöser bei Isny im Allgäu.

 

Das ILU bearbeitet seit Mitte 2013 die Planung im Naturschutzgebiet „Bodenmöser“. Im Rahmen des Projekts werden u.a. flächendeckende Biotop- und Vegetationskartierungen erstellt sowie umfangreiche faunistische Erhebungen und hydrologische und edaphische Messungen sowie Untersuchungen zur Aktivierung historischer Wässerwiesen durchgeführt.

Erste Umsetzungen mit folgenden Zielen sind für 2015 geplant:  

  • Stabilisierung des Wasserhaushalts in geeigneten Teilbereichen (Schwerpunkträumen),
  • Verbesserung der Habitateigenschaften für bestimmte Tier- und Pflanzenarten,
  • Aktivierung historischer Wässerwiesen zur Verbesserung des Nährstoffangebots angrenzender Feuchtflächen.

 

Der NABU Baden-Württemberg und das ILU arbeiteten bei der Planung eng mit lokalen Naturschutzakteuren, Fachkräften aus Naturschutzverwaltung, Forst- und Landwirtschaft, Anliegern und Eigentümern, Gemeinden sowie zahlreichen externen Faunisten zusammen. Begleitend zur Planung finden daher regelmäßige Arbeitstreffen zum Informationsaustausch statt. Darüber hinaus wird das Klimaschutzprojekt für die interne Kommunikation und Fortbildung von Daimler-Mitarbeitern und Auszubildenden genutzt, um Wissen im Bereich Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu vermitteln.

 

Falls Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an ilu@hfwu.de.

Angaben zum Projekt
Projektleitung: Prof. Dr. K. Reidl
Projektbearbeitung: Dr. Markus Röhl
 

Sandia Brinkmann, B.Eng.

  Susanne Röhl, Dipl.-Ing. (FH)
Projektlaufzeit 2013 bis 2015
Förderung:

NABU-Landesverband Baden-Württemberg

Mit Unterstützung der Daimler AG