Erhöhung der Biodiversität des Straßenbegleitgrüns in BW bei gleichzeitiger Pflegekostenreduktion

Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg hat das Institut für Landschaft und Umwelt mit einem Forschungsprojekt zum Thema Straßenbegleitgrün beauftragt. Deutschlandweit ist ein Rückgang der Insektenvielfalt und -quantität zu verzeichnen, was das Verkehrsministerium dazu veranlasst hat zu überprüfen welchen Beitrag zur Biodiversität das Straßenbegleitgrün in Baden-Württemberg leisten kann.

Im Projekt soll untersucht werden, ob sich die biologische Vielfalt der Pflanzen an Straßenböschungen erhöhen lässt und ob sich durch Ausmagerungsmaßnahmen gleichzeitig die Kosten für die Pflege reduzieren lassen. Der offizielle Titel des Projektes lautet „Reduktion der Grünpflegekosten an Straßen bei gleichzeitiger Erhöhung der biologischen Vielfalt im Straßenbegleitgrün - ein Praxistest“.

Das Verkehrsministerium erhofft sich aus dem Projekt praktische Handlungsempfehlungen für die 27.000 ha bestehendes Straßenbegleitgrün in Baden-Württemberg abzuleiten. Wesentlicher Bestandteil der Untersuchung ist die enge Kooperation des ILU mit den Straßenmeistereien der beteiligten Landkreise Hohenlohe, Böblingen und Göppingen. In den drei Landkreisen wurden 61 Dauerbeobachtungsflächen entlang ausgewählter Straßenböschungen angelegt.

Es sind zwei Vegetationstypen, die im Rahmen des Projektes hauptsächlich untersucht werden:

  • Nährstoffreiche, grasdominierte Böschungen, die eine sehr dichte, artenarme Vegetation aufweisen.
  • Nährstoffarme, sehr lückige Böschungen die ebenfalls nur wenige Pflanzenarten beherbergen.

Auf den ausgewählten Böschungen sollen verschiedene Methoden der Ausmagerung und verschiedene Saatmischungen erprobt werden.

Einen großen Erkenntnisgewinn erhofft sich das Institut für Landschaft und Umwelt durch den alternative Ansätze mit dem Umgang nährstoffreicher Böschungen, da klassisches Mähen und Abräumen im Straßenbereich aus verkehrssicherheitsgründen nicht immer möglich ist. Das Projekt befindet sich derzeit in der Phase der Maßnahmenkonzeption. Es werden verschiedene Möglichkeiten der Ausmagerung und Neuansaat hinsichtlich der Praktikabilität im schwierigen Umfeld des Straßenraums überprüft. Zusammen mit den Straßenmeistereien werden Maßnahmen ausgewählt, die hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit und späteren Übertragbarkeit auf ganz Baden-Württemberg am vielversprechendsten erscheinen. Im Projekt, das auf drei Jahre angesetzt ist, werden diese Maßnahmen auf ausgewählten Böschungen dann ausführlich hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit überprüft.

Falls Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an die jeweiligen Projektmitarbeiter.

Angaben zum Projekt    
Projektleitung:     Prof. Dr. Christian Küpfer (ILU)
Projektbearbeitung ILU:     Dr. Markus Röhl (ILU)
      Manuel Vollrath Dipl.-Ing. B.Eng.(ILU)
      Teresa Geiger, B. Eng.
Kooperationspartner:     Verkehrsministerium Baden-Württemberg, Straßenmeistereien Hohenlohekreis, Böblingen, Göppingen, Esslingen
Projektlaufzeit:     2017 bis 2020
Förderung:     Verkehrsministerium Baden-Württemberg