Planung von Renaturierungsmaßnahmen im Ibacher Fohrenmoos im Landkreis Waldshut

Moore werden als wassergebundene Lebensräume vom Klimawandel besonders betroffen sein. Gleichzeitig belasten entwässerte Moore durch die Emission von CO2 aktuell das Klima. Eine Stabilisierung des Wasserhaushaltes gestörter Moore kann unter anderem eine Strategie für eine nachhaltige Sicherung der Torflagerstätten und für den Klimaschutz sein.

Die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) beabsichtigt im Rahmen der Umsetzung der Moorschutzkonzeption die Ausweisung von Pilotgebieten zur Renaturierung und Wiedervernässung von Mooren aus Gründen des Natur- und Klimaschutzes. Auf diesen Flächen sollen sich wieder moortypische hydrologische Verhältnisse einstellen, der Torfschwund aufgehalten und moortypische Arten und Lebensgemeinschaften gefördert werden.

Eines der ausgewählten Pilotgebiete ist das Ibacher Fohrenmoos im Südschwarzwald. Das Institut für Landschaft und Umwelt wurde von der LUBW beauftragt für den Südteil des etwa 8 ha großen Moores eine Renaturierungskonzeption zu erstellen. Der Nordteil wurde schon im Rahmen des Life-Projekts „Oberer Hotzenwald“ mit Maßnahmen überplant. In dem zentralen, sehr tiefen Hauptgraben wurden aufgrund der vorangegangenen Planung Sperren eingebaut. Nun soll auch der Südteil hydrologisch stabilisiert werden.

Zunächst wurden vom ILU hierzu das Grabensystem erfasst, die Torfmächtigkeit und die Stratigrafie der Torfe erhoben und Vermessungen des Geländes vorgenommen. Eine Kartierung der Flora, Vegetation und Fauna wird noch folgen. Auch die Analyse des mooreigenen Wasserhaushalts mittels automatischen Pegelanlagen wird als Grundlage für die Planung herangezogen.

Die Planung wird in 2016 abgeschlossen. Die Maßnahmen sollen mit folgenden Zielen umgesetzt werden:

  • Stabilisierung des Wasserhaushalts in geeigneten Teilbereichen,
  • Verminderung der Torfmineralisation im Einflussbereich der hydrologischen Maßnahmen,
  • Verbesserung der Habitateigenschaften für bestimmte Tier- und Pflanzenarten.

Das ILU arbeitet in dem Projekt eng mit den entsprechenden Behörden und mit lokalen Aktueren zusammen.

Angaben zum Projekt

Projektleitung: Prof. Dr. Konrad Reidl    
Projektbearbeitung: Dr. Markus Röhl    
  Sandia Brinkmann, B.Eng.    
Projektlaufzeit: 2015 bis 2016    
Förderung: LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg