Nachhaltige Gewerbeflächenentwicklung in Baden-Württemberg

Projektleitung: Prof. Dr. Alfred Ruther-Mehlis
Projektbearbeitung: Dipl.-Ing. (FH) Heidrun Fischer
Dipl.-Betr.Wirt (FH) Michael Weber
Kooperationspartner: Institut für Stadt und Immoblie
Institut für Stadt- und Regionalentwicklung (IfSR) 
Baader Konzept GmbH, Mannheim
Auftraggeber:Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg
Kontaktgewerbeflaechen-bw@hfwu.de

Das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg hat das Institut für Stadt und Immobilie beauftragt, im Rahmen einer Studie zentrale Fragen zu quantitativen und qualitativen Aspekten von Gewerbeflächen zu untersuchen. Diese Untersuchung soll zielführende Methoden zur Entwicklung neuer und vorhandener gewerblich nutzbarer Flächen aufzeigen sowohl für das Land, als auch für Regionen und Kommunen.

In der Studie „Nachhaltige Gewerbeflächenentwicklung in Baden-Württemberg“ werden folgende Schwerpunktthemen bearbeitet:

1.    Aufzeigen von zielführenden Methoden zur Ermittlung des Gewerbeflächenbedarfs

Die Frage einer realistischen Einschätzung des zukünftigen Bedarfs für die Gewerbeflächenentwicklung stellt sich regelmäßig bei kommunalen Planungen. Die Bestimmungsgrößen des Gewerbeflächenbedarfs lassen sich jedoch kaum eingrenzen und nur schwer für die Zukunft abschätzen. Als ein Ergebnis der Studie sollen Ermittlungsmethoden aufgezeigt werden, die handhabbar und transparent sind, auch qualitative Aspekte der Gewerbeflächenentwicklung berücksichtigen und den Kommunen die Ableitung praktikabler politischer und planerischer Handlungsansätze ermöglichen.

2.    Bestandsaufnahme der Gewerbeflächenpotenziale in Baden-Württemberg auf Basis vorhandener Untersuchungen

Inwieweit kann der Bedarf nach gewerblich nutzbaren Flächen durch Potenziale in Bestandsgebieten gedeckt werden und inwieweit wird weiterhin für eine zukunftsfähige Sicherung und Entwicklung von gewerblichen Standorten die Neuausweisung von Flächen erforderlich sein? Im Rahmen der Studie soll aufgezeigt werden, wo und welche Erhebungen der bislang nicht bebauten Bauflächenpotenziale für gewerbliche Nutzungen vorliegen und welche Akteure daran beteiligt waren. Auf der Grundlage vorhandener Erhebungen, wie sie Regionalverbände, Gemeindeverwaltungsverbände, Gemeinden, Organisationen der Wirtschaftsförderung etc. oder auch Unternehmerverbände wie die IHK vorgenommen haben, sollen gewerbliche Flächenpotenziale in verschiedenen Räumen Baden-Württembergs beschrieben werden.

3.    Weiterentwicklung finanzieller Anreizsysteme und planerischer Steuerungsinstrumente für eine bedarfsorientierte Ausweisung und Nutzung von Gewerbeflächen

Steuerungsmöglichkeiten oder finanzielle Anreize für eine bedarfsorientierte Ausweisung und effektive und effiziente Nutzung von Gewerbeflächen wie bspw. eine Reform derGewerbesteuer oder Änderungen der Grundsteuer und Grunderwerbsteuer werden seit langem diskutiert - die Umsetzung ist zum Teil nicht absehbar bzw. planerische Steuerungsinstrumente kommen derzeit v.a. auf regionaler Ebene zum Tragen, wie bspw. Standortfestlegungen in Regionalplänen oder Flächennutzungsplänen.

Die Studie soll aufzeigen, wie die Akteure der Gewerbeflächenentwicklung bzw. die nachfragenden Unternehmen die Wirksamkeit und Umsetzbarkeit finanzieller Anreizsysteme und planerischer Steuerungsinstrumente einschätzen. Welche innovativen Ansätze gibt es? Anstöße für die Weiterentwicklung vorhandener Instrumente sowie für neue Instrumente werden benannt und entsprechende Handlungsbedarfe aufgezeigt.

4.    Erarbeiten von Qualitätskriterien zukunftsfähiger Gewerbeflächen

Im Interesse einer flächenökonomischen Siedlungsentwicklung kommt der Reaktivierung, Qualifizierung und Steigerung der Attraktivität und der intensiven Nach- bzw. Wiedernutzung bestehender Gewerbeflächen eine hohe Bedeutung zu. Neue Gewerbeflächen müssen solchen Qualitätsanforderungen genügen, die langfristig eine gute Akzeptanz und Auslastung durch gewerbliche Betriebe gewährleisten.

Welche organisatorischen und prozessualen Kriterien, welche städtebaulichen und unternehmensbezogenen Kriterien spielen dabei eine wesentliche Rolle? Wie wichtig sind sogenannte weiche lokale und regionale Standortmerkmale? Müssen Gewerbeflächen besondere Eigenschaften im Sinne einer Spezialisierung aufweisen oder ist eher Flexibilität und Resilienz von Bedeutung? In der Studie werden Qualitätskriterien bzw. darauf aufbauende Fragestellungen ausgearbeitet, die unterschiedliche Gebietstypen, Branchen und Raumtypen berücksichtigen und Orientierung bei der Planung neuer und der Weiterentwicklung vorhandener Gewerbeflächen bieten.

Als Handreichung für die Städte und Gemeinden wird ein Excel-basiertes Bewertungstool erstellt, das die unterschiedlichen Qualitätskriterien nachvollziehbar darstellt und operationalisiert.

5.    Beispielhafte gewerbliche Entwicklungen

In der Studie werden gewerbliche Entwicklungen dargestellt, in denen innovative Strategien und beispielhafte Maßnahmen auf unterschiedlichen räumlichen Ebenen und mit verschiedenen Akteuren erfolgreich umgesetzt wurden oder aktuell umgesetzt werden.

Die Studie soll Aspekte der planerischen Praxis in den Städten und Gemeinden als auch Anforderungen der Wirtschaft berücksichtigen. Zu den verschiedenen Fragestellungen und Themensc