Präsentation von HfWU-Konsumforschung zum torffreien Gärtnern vor Fachleuten

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Gebäude HfWU, Torbogen, Bäume und Logo FNR und BMEL

Im Projekt HOT untersucht ein Team am ISR, wie Privat-Gärtner*innen in verschiedenen Kontexten torffreie Substrate wahrnehmen und ihre Kaufentscheidungen fällen. Darauf aufbauend konzipieren die Forschenden passgenaue Kommunikationsmaßnahmen, um den Austausch von Torf durch umweltfreundlichere Substrate in Deutschland voranzubringen. Am 21.03. wurden erste Ergebnisse vor einer breiten Fachöffentlichkeit präsentiert.

Die im Hobbybereich am meisten genutzten Pflanz- und Blumenerden in Deutschland bestehen zum Großteil aus Torf. Das zum Abbau notwendige Entwässern von Mooren ist mit einer Vielzahl von ökologischen Problemen verbunden. Das Gärtnern mit torfhaltigen Erden ist daher alles andere als nachhaltig. Die Nutzung von torffreien Alternativen ist dagegen ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Daher hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft das Ziel ausgegeben, bereits 2026 nahezu vollständig auf Torf im Hobby-Gartenbau zu verzichten. Für den vollständigen Ausstieg aus der klimaschädlichen Torfnutzung ist ein besseres Verständnis des Verhaltens der Verbraucher*innen von entscheidender Bedeutung.

Im Projekt HOT („Hobby-Gartenbau mit torfreduzierten und torffreien Substraten auf Basis nachwachsender Rohstoffe“, FKZ: 2221MT018), das über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe vom BMEL gefördert wird, geht das Team am ISR genau diese Probleme an. Des Weiteren sind in dem Konsortialprojekt noch die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und die GreenSurvey GmbH als Projektpartner vertreten. Unterstützt wird das Projekt von einem breiten Kreis an Stakeholdern, v.a. Hersteller und Handelsunternehmen.

Bereits im vergangenen Sommer konnten mit einer deutschlandweiten Interviewstudie wichtige Erkenntnisse zum Informations- und Kaufverhalten der Gärtner*innen gewonnen werden. Hierzu wurden insgesamt 45 Interviews mit 53 Hobby-Gärtner*innen aus verschiedenen Kontexten geführt. Anknüpfend an diese Erhebung wurden im zurückliegenden Winter mittels der Q-Sort Methode, einem Mixed-Method-Ansatz, die Interviewergebnisse weiter präzisiert und weitere Erkenntnisse über das Verhalten und die Motivation der Verbraucher*innen gewonnen. Die beiden Untersuchungen wurden maßgeblich von den Projektmitarbeitenden Benedikt Rilling und Holger Braun sowie Dr. Dorothee Apfel betreut.

Die Auswertung und Analyse der beiden Erhebungen lieferte wertvolle Erkenntnisse zu Einstellungen und Verhalten der Hobby-Gärtner*innen. So spielt der Klimaschutz bei der Substratwahl aktuell eine untergeordnete Rolle, trotz des vorhanden Wissens der Verbraucher*innen über den Torfabbau und seine Konsequenzen. Gartenbauliche Aspekte spielen dagegen eine Schlüsselrolle bei der Kaufentscheidung. Die Verbraucher*innen informieren sich oftmals nicht aktiv zum Thema Substrate, anders als zu allgemeinen gärtnerischen Themen. Besonders aus diesen Erkenntnissen zum Informationsverhalten konnten wichtige Empfehlungen für die Ansprache und Kommunikation mit den Verbraucher*innen abgeleitet werden, die nun gemeinsam mit den verschiedenen Stakeholdern umgesetzt werden.

Im Rahmen der Online-Veranstaltungsreihe „Handel im Wandel“ der FNR präsentierte Prof. Dr. Carsten Herbes, der das HOT-Konsortium koordiniert, die Ergebnisse vor ca. 150 Fachleuten aus Unternehmen, Verbänden und anderen Organisationen. Die Präsentation der HfWU und weitere Präsentationen der Veranstaltung sind abrufbar unter:

Torfminderung - eine Branche im Wandel: Rückblick 21. März 2023 (fnr.de)

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