Wohnen auf dem Land neu gedacht

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Portraitfoto Studentin Tonja Herl

Ausgezeichnete Nachwuchswissenschaftlerin: Tonja Herl.

Deutscher Mieterbund zeichnet HfWU-Absolventin für Forschungsarbeit aus

NÜRTINGEN (hfwu). Der Deutsche Mieterbund (DMB) hat Tonja Herl, Absolventin des Studiengangs „Nachhaltige Stadt- und Regionalplanung“ an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU), für ihre Masterarbeit ausgezeichnet. Die Arbeit nimmt unter dem Titel „Wohnen neu gedacht“ den ländlichen Raum in Baden-Württemberg in den Blick.

Tonja Herl erhält vom DMB den Studienpreis „Wohnungspolitik“. Neben der sehr intensiven Beschäftigung mit dem empirischen Untersuchungsraum Baden-Württemberg liegt die Stärke der Arbeit in der Diskussion zukünftiger Wohnformen in ländlichen Räumen vor dem Hintergrund der bestehenden Prägung des Wohnungsmarkts durch Einfamilienhaussiedlungen, so die Begründung für die Vergabe der Auszeichnung.

Die Raumansprüche und Auswirkungen der Einfamilienhaussiedlungen z.B. auf Mobilität würden von der Autorin kritisch beurteilt. Tonja Herl zeige auf, wie differenzierte Wohnformen im ländlichen Raum unterschiedliche Nachfrage bedienen können, z.B. durch den Ausbau von Geschoss- und Mietwohnungsbau oder gemeinschaftliche Wohnformen. Damit gebe sie Antworten auf die Frage, wer zukünftig Wohnraum im ländlichen Raum nachfragt und zeigt mit Strategien zur Innenentwicklung und Umnutzung von Bestand auf, wo das Wohnen in Zukunft stattfinden kann bzw. sollte.

Die Raumforschung- und entwicklung hat sich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich auf die Städte fokussiert und dort Trends wie die Reurbanisierung erforscht. Eine Hinwendung zu den Herausforderungen in den ländlichen Räumen sei notwendig, um sie nicht nur rechtzeitig zu erkennen, sondern auch zu steuern. Die Arbeit von Tonja Herl knüpfe an diese Erkenntnisse an und gebe darüber hinaus einen praxisorientierten Handlungsauftrag an Akteure und Akteurinnen.

Der Studienpreis „Wohnungspolitik“ wird jährlich durch den DMB und das Institut für Raumplanung der TU Dortmund (IRPUD) bundesweit ausgeschrieben, um herausragende Master- und Diplomarbeiten sowie Dissertationen in diesem Thema zur würdigen. Die Erstellung der Masterarbeit im Wintersemester 2021/22 an der HfWU im ehemaligen Studiengang „Nachhaltige Stadt- und Regionalplanung“ (neu „Stadt Landschaft Transformation“) betreuten Professorin Dr. Ilka Mecklenbrauck und Professor Dr. Alfred Ruther-Mehlis.