Woher hat der Traktor seine Kraft

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(Foto: Recke) Nach dem Seminar wurde es praktisch. „Treckerfahren“ mit HfWU Mitarbeiter Stephan Würtele (Mitte).

Robin Bauknecht berichtet von der letzten Veranstaltung der Kinderhochschule in diesem Sommer. (Foto: Recke)

- In der Kinderhochschule ging es um die Landtechnik – Von der letzten Veranstaltung der Kinderhochschule berichtet Robin Bauknecht -

NÜRTINGEN. (hfwu) "Woher hat der Traktor seine Kraft"? Diese Frage beantwortet Professor Dr. Hermann Knechtges an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) in Nürtingen den Teilnehmern der Kinderhochschule, die sich für Traktoren begeisterten. 25 Kinder konnten an dem Seminar teilnehmen, das in einer sehr großen Maschinenhalle der Hochschule stattfand.

Knechtges erklärte an einem alten, zersägten Model, wie ein Traktor denn überhaupt funktioniert. Alle waren schon sehr aufgeregt als er zu Beginn der Vorlesung zeigte, wo Zylinder, Kurbelwelle und die anderen Motorenteile liegen.

Der Professor wollte erläutern was passiert, wenn der Motor einmal läuft. Dazu brauchte er Hilfe. Ein Assistent drehte vorne am Traktor eine Kurbel, die als eine Verlängerung in den Motor wirkt. Sie drückt den Kolben nach unten, so dass ein starker Unterdruck entsteht. Die Luft wird dann in der Brennkammer stark zusammen gedrückt und erhitzt sich auf bis zu 400 Grad Celsius. Aus einem kleinen Tank wird Kraftstoff hinzugefügt, der daraufhin durch die Hitze und den Druck schlagartig explodiert. Die Luft dehnt sich aus, und drückt den Kolben zurück, der dadurch die Zahnräder in der Kurbelwelle antreibt.

Allerdings fährt der Traktor dann noch nicht, denn erst muss ein Gang eingelegt werden. Ein Traktor hat meistens fünf Gänge, je höher der Gang desto größer das Zahnrad. Und wenn das Zahnrad größer ist, braucht es weniger Umdrehungen, der Traktor fährt dann schneller. Nun musste der Professor aber noch beweisen, dass es sich auch lohnt einen solch teuren Traktor zu bauen, denn sonst könnte man die ganze Sache ja auch von Hand erledigen

Professor Knechtges startete als nächstes ein kleines Experiment: "Wie viel Kilogramm können zehn Kinder gemeinsam ziehen“? Mit aller Kraft und viel Gejammer schafften sie 600 Kilo ein kleines Stück weit zu bewegen. Dann war der Traktor dran, er schaffte es "mit Links" die 600 kg zu ziehen, denn sogar sehr kleine Traktoren können locker eine Tonne zu schleppen, große sogar bis zu sieben Tonnen.

Zum Glück fand das Experiment auf einem Testgelände statt, denn am Ende wurde es belohnt, dass die Kinderstudenten in der brennenden Hitze so gut und geduldig aufgepasst hatten. Alle Kinder durften noch ein paar Runden mit Traktoren in allen Größen drehen. Jeder wollte der erste sein, der mit einem der Traktoren fahren durfte, doch schließlich kamen alle mehrmals dran. Es ging über einen kleinen Feldweg und ein paar kleine Straßen, und da fiel auch noch einmal auf wie stark so ein Traktor ist, denn anders als normale Autos kann man mit einem Traktor sogar im größten Gang anfahren und er besitzt keine Federung, was das Fahren sehr lustig machte. Insgesamt war es ein sehr schönes Seminar und alle Kinder hatten viel Spaß, allerdings war die Fahrt in dem alten Hatz DL12 schon sehr, sehr wackelig und unbequem.

Robin Bauknecht, Max Plank Gymnasium Klasse 6e