Wer hat Vorfahrt in der Luft?

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Bild 1: Kinderredakteurin Lisa Winkler aus der 9. Klasse der Teck- Realschule.

Bild 2: Aus der Pilotenkanzel in den Hörsaal, Tim Holderer

- Lufthansa Pilot bei der Kinderhochschule -

NÜRTINGEN (hfwu). Am Donnertag war es endlich wieder soweit: Die Kinder-Hochschule 2013 hat begonnen! Den ersten Vortrag „Wer hat Vorfahrt in der Luft?“ hielt der Lufthansapilot Tim Holderer.

Der Hörsaal füllte sich schnell an diesem Donnerstagnachmittag, wie erwartet jedoch mit deutlich mehr Jungen als Mädchen. Der Pilot erzählte, dass er seit zehn Jahren bei der Fluglinie Lufthansa arbeitet und davon sechs Jahre bei der Luftfrachtgesellschaft Lufthansa Cargo. Er zeigte den Kindern Fotos von den verschiedensten Flugzeugen. Große Flugzeuge wie den A380, dem größten Passagierflugzeug der Welt, oder ein russisches Flugzeug mit sechs Triebwerken.

Besonders fasziniert waren die Kinder im Saal jedoch von den bunten Lackierungen der Flugzeugen, wie einem „Pokemon Flugzeug“ aus Japan oder einem Flugzeug mit Maus Lackierung anlässlich eines besonderen „Sendung mit der Maus“ Fernsehbeitrages bei gezeigt wurde wie ein Flugzeug hergestellt wird. Mit einem Experiment zeigte Holderer, wie ein tonnenschweres Flugzeug überhaupt in die Luft schweben kann. Dazu pustete der Pilot über einen Papierstreifen, der sich nach oben wölbte. „Das hängt mit dem Luftdruck zusammen, der über dem Papierstreifen höher geworden ist und somit den Papierstreifen nach oben drückte“. Danach durften die Kinder in einem Film an einer Turbine sehen, wie die Luft erst angesaugt, dann verdichtet, in der Brennkammer erwärmt und schließlich wieder ausgestoßen wird.

Als nächstes sollten die Hörer im Raum erraten um was für ein Flugzeug es sich handelt wenn dieses keine Fenster hat.

Viele Kinder erkannten, dass ein Flugzeug ohne Fenster ein Frachtflugzeug ist. Solche Flugzeuge haben im Innenraum keine Sitze sondern einfach leeren Raum mit Schienen auf die dann  die riesigen Container geschoben werden können. Die Container müssen genau in den Flieger passen und haben deshalb eine abgerundete Ecke.

Nun wurde es lustig: Die Frage „Dürfen Kühe auch ins Flugzeug?“ wurde beantwortet. Nachdem viele Tiere gezeigt wurden die von Zoo zu Zoo transportiert werden oder Pferde die zu Turnieren oder Ausstellungen reisen müssen, war klar das Kühe ebenso sicher untergebracht und betreut in Flugzeugen reisen dürfen. Viele Kinder im Saal staunten, dass pro Jahr achtzig Millionen Fische in der Luft transportiert werden während nur etwa 60 Millionen Menschen das Flugzeug als Transportmittel nutzen. Tim Holderer berichtete, dass die Luftfracht das wichtigste Transportmittel für die Menschen ist, da von elektrischen Geräten über Medikamenten alles in kürzester Zeit von Land zu Land transportiert werden kann. Nun ging es endlich darum wer in der Luft Vorfahrt hat. Dafür zeigte der Lufthansapilot ein Programm mit einer riesigen Weltkarte auf der lauter gelbe Flugzeuge erschienen. Durch das Radar zeigte das Bild genau an, wo gerade welches Flugzeug wohin fliegt und wo die größten Flughäfen sind. Dieses Programm benutzen die Piloten seit einiger Zeit im Cockpit. Doch wer sorgt für die Sicherheit in der Luftfahrt? Die Fluglotsen, die im Tower arbeiten. Jeder Fluglotse sitzt dort vor seinem eigenen Computer und passt auf, dass jedes Flugzeug seine Route einhält und schließlich sicher landen kann. Ein ziemlich anstrengender Beruf.

Am Ende durften die Kinder den Piloten noch mit Fragen löchern. Eine interessante Frage stellte ein Mädchen, das wissen wollte wie viele Knöpfe es im Cockpit gibt. Die Antwort lautet über 500 Knöpfe. Ein Junge fragte, wie viel ein A380 kostete und die Kinder mussten raten. Kein Kind konnte erraten, dass allein ein Triebwerk 50 Millionen  und somit ein ganzer Airbus 250 Millionen kostet. Der Lufthansapilot wurde außerdem gefragt, ob auch Frauen Flugzeuge steuern. Pilotinnen gibt es zwar, aber deutlich in der Unterzahl. Denn während 5000 Piloten im Dienst sind arbeiten nur etwa 300 Pilotinnen bei der Lufthansa.

Nachdem (fast) alle Fragen beantwortet waren, durften die Kinder noch die Flugzeuge anschauen, die vorne auf dem Tisch standen und sie miteinander vergleichen.

Lisa Winkler, Teck- Realschule
Nürtingen, 10.07.2013