Von Gastprofessuren zum internationalen Modellprojekt

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Die Linfield University; eine der HfWU-Partnerhochschulen im neuen HAW-International-Förderprogramm.

- KSK-Bildungsstiftung unterstützt HfWU – Neues Programm zu Doppelabschlüssen -

NÜRTINGEN (hfwu). Mit rund einer Million Euro fördert der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) ein neues Modellprojekt der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU). Studierende, die sich daran beteiligen, erhalten künftig Doppelabschlüsse der HfWU und ihrer internationalen Partneruniversitäten. Die HfWU erhält die Förderung auch deshalb, da sie mit Hilfe der Bildungsstiftung der Kreissparkasse für den Landkreis Esslingen ein sehr erfolgreiches Gastdozent*innenprogramm durchführt.

 

Seit 2013 lehren und forschen internationale Wissenschaftler*innen bis zu ein Jahr lang an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU). Das Programm unter dem Namen „Visiting Professorship“ finanziert die Bildungsstiftung. Sie fördert mit diesen Gastprofessuren die Lehre, Forschung und wissenschaftliche Weiterbildung und gibt Impulse für die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft.

Der Nutzen des Programms ist enorm: Die HfWU gewinnt internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vor allem aus ihrem weltweiten Partnernetzwerk. Sie arbeitet damit enger mit ihren Partnerhochschulen zusammen und stärkt so auch vor Ort an der HfWU die Internationalisierung von Fakultätsmitgliedern und Lehrinhalten. Vor allem jedoch profitieren die Studierenden von dem Programm. Mit rund 100 Hochschulen und Universitäten rund um den Globus tauscht die HfWU Studierende aus. Häufig mit Hilfe von Stipendien und anderen Förderprogrammen. Trotzdem bleibt ein Auslandsstudium teuer und viele Studierende können sich einen Studienabschnitt in fernen Ländern nicht leisten.

All jene können über das „Visiting Professorship“ trotzdem internationale Lehrinhalte kennenlernen, fremdsprachliche Vorlesungen besuchen und werden durch die Gastprofessor*innen aus dem Ausland auf globale Herausforderungen in ihrem zukünftigen Arbeitsleben vorbereitet. Und auch die internationalen Lehrenden lernen Deutschland kennen und erweitern ihren Horizont mit internationaler Lehrerfahrung. Die „visiting professors“ hielten in der Vergangenheit immer wieder öffentliche Vorträge oder in Veranstaltungen der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen. Diese konnten wiederum von Kund:innen und Mitarbeiter*innen besucht werden. So leistet die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt mit dem Programm „Visiting Professorship“ auch einen gesellschaftlichen Beitrag.

Eine Kommission aus Vertretern der HfWU und der KSK-Bildungsstiftung entscheidet, wer von den Kandidat:innen an dem Programm teilnehmen kann. Die Bilanz kann sich sehen lassen: Seit 2013 haben 36 Professorinnen und Professoren von 23 Universitäten aus 12 Ländern an dem Programm teilgenommen. Ein unschätzbarer Vorteil und ein Beitrag zur internationalen Lehre und kulturellen Vielfalt an der HfWU.

Ein Vorteil, der der HfWU nun auch an anderer Stelle zugutekam: Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) fördert die HfWU mit einer Million Euro über die Dauer von vier Jahren. Damit wird ein Projekt finanziert, das akademische Doppelabschlüsse mit jenen Universitäten aus Mexiko, Südkorea, Italien und den USA fördert, die an dem „Visiting Professorship“ teilgenommen haben. Sie profitieren von der vielfältigen Expertise der HfWU im Themenfeld Nachhaltigkeit. Im Gegenzug erweitern die internationalen Universitäten den Lehrplan der HfWU-Studierenden um geisteswissenschaftliche Aspekte. Studierende, die an dem entsprechenden Austausch teilnehmen, erhalten akademische Abschlüsse beider beteiligten Hochschulen. Über ein Drittel der Fördersumme fließt an die Studierenden, die ein großzügiges Stipendium für ihren Auslandsaufenthalt erhalten. Das Förderprogramm soll darüber hinaus dazu beitragen, die Studierenden besser für einen immer stärker international geprägten Arbeitsmarkt vorzubereiten. Das Förderprogramm zielt außerdem darauf ab, dass sich die Hochschulen als internationale Partner strategisch besser positionieren können und mehr nachgefragt werden.  

Professor Dr. Iris Ramme, die Direktorin für internationale Hochschulangelegenheiten an der HfWU, ist sich sicher, dass das Gastprofessurenprogramm zu dem erfolgreichen Förderantrag beigetragen hat: „Mit der Unterstützung durch die Bildungsstiftung hat die HfWU ihr internationales Profil gestärkt und kann eine hohe Expertise in den internationalen Wissenschaftsbeziehungen nachweisen. Das Visiting Professorship Programm hat entscheidend dazu beigetragen, dass unsere Bewerbung für das DAAD Projekt erfolgreich war“.

 

Nürtingen, den 19.07.2021
Gerhard Schmücker