Stadt der Zukunft - "Tag der Planung" in Nürtingen

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Prof. Dr. Alfred Ruther-Mehlis eröffnet den "Tag der Planung" auf dem HfWU-Campus Braike.

-  Experten beim „Tag der Planung“ skizzieren „das „gute Leben in der Stadt der Zukunft“; Tagung an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) in Nürtingen  -

NÜRTINGEN. (hfwu) Wie sieht „ein gutes Leben in der Stadt der Zukunft“ aus? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer Tagung an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) in Nürtingen. Die diskutierten Szenarien reichten von urbaner Landwirtschaft bis zu gefluteten Fußballstadien zur Hochwasserabwehr.

Die Einflüsse zu skizzieren, die zukünftig die Stadtentwicklung bestimmen werden und wo es entsprechend politisch und planerisch zu handeln gilt, diese hatte sich der „Tag der Planung“ zum Ziel gesetzt. Professor Dr. Frank Lohrberg von der Universität Aachen zeigte in seinem Vortrag anhand innovativer urbaner Gartenprojekte, wie diese das Bild der Stadt verändern werden. Landwirtschaft in der Stadt und neue Formen der Aneignung des städtischen Raumes durch die Bürgerschaft wurden unter der Fragestellung diskutiert, wie viel dabei „von oben“ geplant und wie viel „von unten“ initiiert wird.

Dr. Stefan Fina vom Institut für Raumordnung und Entwicklungsplanung der Universität Stuttgart referierte zum Thema „Die resiliente Stadt“. Er stellte dar, wie unter anderem Klimawandel und Energieende auf vielfältige Weise die Städte dazu zwingen, Vorsorge in nahezu allen Lebensbereichen zu betreiben. Er zeigte anhand konkreter Projekte, dass bisher isoliert geplante Projekte der Stadtentwicklung künftig sehr viel stärker vernetzt werden müssen. Am Beispiel Hochwasserschutz verdeutlichte  er einprägsam, wie etwa ein Fußballstadion durch gezielte Flutung Hochwasserspitzen abpuffern kann.

Dr. Henning Krug, Stadt-und Verkehrsplaner aus Heidelberg, lenkte den Blick auf die Infrastruktur von morgen. Er plädierte dafür, Mobilität und Städtebau als eine planerische Einheit zu begreifen. Er forderte, die Planung von Verkehrswegen und Siedlungen mit allen sozialen und technischen Folgeeinrichtungen besser als bisher aufeinander abzustimmen. Mit interessanten Querbezügen zeigte er auf, wie durch das Zusammenwirken sehr unterschiedlicher Fachdisziplinen eine innovative und zukunftsfähige Stadtentwicklung gelingen kann. Anschließend an die Vorträge konnten die rund 140 Besucher in parallelen Diskussionsforen mit den Referenten direkt diskutieren.

Mit dem „Tag der Planung“ will die HfWU den Dialog zwischen den Hochschulen, der Fachwelt und der Öffentlichkeit fördern. Den Studierenden ermöglicht die Tagung Kontakte zur Berufswelt zu knüpfen. Die Studiengänge der Stadtplanung der HfWU und der Hochschule für Technik Stuttgart (HFT) richten die Veranstaltung bereits seit zehn Jahren aus. Begleitend wurde die Tagung von einer Ausstellung mit Projekten aus Planung, Forschung und Studienprojekten und Büropräsentationen.