Schweres Gerät für die Hochschule

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145 PS im Wert von rund 100 000 Euro: Bei der Übergabe des Traktors (v.l.n.r) Alfred Fränzle (Claas, Verkaufsleiter Herrenberg), Prof. Dr. Albert Stoll (HfWU, Leiter des Instituts für Technik), Ernst Wöhrle (Claas, Leiter Verkaufsförderung), HfWU-Mitarbeiter Stefan Würtele, Günter Ordnung (Claas, Verkaufsleiter Süd), die HfWU-Mitarbeiter Georg Lohrmann und Karl Schöllkopf und Studiendekan Agrarwirtschaft Prof. Dr. Heinrich Schüle.

- Institut für Technik der HfWU bekommt neuen Class Schlepper -

NÜRTINGEN (hfwu). Die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) ist um 145 PS reicher. Anders gesagt: Die Hochschule spart rund 100 000 Euro. Diese Summe würde der neue Schlepper der Marke Claas kosten, den der Traktorenhersteller nun für drei Jahre kostenfrei dem Institut für Technik der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt überlässt.

Der neue Traktor ist eine High-Tech Maschine. Der Arbeitsplatz für den Fahrer gleicht einer Pilotenkanzel, auf dem Feld lenkt der Traktor dank Satellitennavigation automatisch. Partikelfilter und moderne Technik zur Abgasnachbehandlung sorgen für so wenig Schadstoffausstoß wie möglich. Das Institut für Technik des Studienganges Agrarwirtschaft setzt den neuen Traktor zunächst in der Lehre ein, auch der Studiengang Pferdewirtschaft profitiert von der neuen Maschine: Der Traktor wird an beiden Studiengängen in praktischen Übungen des dritten und sechsten Semesters sowie für Studienprojekte genutzt.

Vor allem jedoch geht es um Forschung: Der Leiter des Instituts für Technik, Professor Dr. Albert Stoll, koordiniert ein Forschungsprojekt, bei dem die Hochschule, die Uni Ulm, Industrie und ein Landschaftserhaltungsverband zusammenarbeiten. Landwirte müssen vor allem in Schutzgebieten Auflagen erfüllen, wenn es darum geht, Grünland zu bewirtschaften. Werden diese Flächen spät gemäht, also erst im späten Frühjahr oder Frühsommer, und gleichzeitig wenig bis gar nicht gedüngt, kann dort eine größere Artenvielfalt entstehen. Allerdings vermehren sich dann auch gerne unerwünschte Giftpflanzen. Landen diese im Futter, können sie für Nutztiere gefährlich werden.

In dem Projekt soll ein Verfahren entwickelt werden, mit dem diese Pflanzen nicht-chemisch zurückgedrängt werden. In kleinem Maßstab werden zunächst Verfahren mit verschiedenen Bekämpfungsabläufen und Werkzeugen erprobt. Dabei werden auch große Mengen an Bilddaten verarbeitet, die mit einer Drohne aufgenommen werden. Am Ende will Dr. Stoll mit seinem Team ein Gerät entwickeln, mit dem dann automatisch gesteuert und zielgerichtet die Giftpflanzen bekämpft werden, ohne dass darunter die Nutzpflanzen und die Fauna leiden. Das Projekt läuft über drei Jahre, der neue Traktor wird dabei eine wichtige Rolle spielen, vor allem als Technologieträger bei den Feldversuchen.

Nürtingen, 09.05.2018

Gerhard Schmücker